Drohne beim Ausliefern einer Blutkonserve
APA/ÖRK/PIXELMAKER.AT/ROBERT SOMMERAUER
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Gesundheit

Erstmals Blutkonserve mit Drohne geliefert

Das Rote Kreuz hat am Mittwoch in Lilienfeld erstmals in Österreich eine Blutkonserve automatisch per Drohne ausliefern lassen. Die Aktion sei symbolisch, der Flug zeige, wie Drohnen in Zukunft das Helfen erleichtern könnten, hieß es beim Roten Kreuz.

„Bereits jetzt verwenden wir Drohnen, etwa bei Personensuchen oder zur raschen Lageerhebung nach größeren Unfällen“, erklärte Bundesrettungskommandant Gerry Foitik vom Roten Kreuz: „Blutkonserven mit Drohnen auszuliefern ist ein weitere vielversprechende Anwendung.“ Blaulichtorganisationen hoffen nun, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für mehr Einsatzmöglichkeiten geschaffen werden.

Drohne liefert Blutkonserve aus

Das Rote Kreuz erprobt neue Wege, um Blutkonserven schneller zu Patientinnen und Patienten zu bringen, darunter auch mittels einer Drohne. In Lilienfeld in Niederösterreich findet der erste solche Drohnenflug statt.

Eine Änderung der EU-Vorschriften habe erste Erleichterungen gebracht, doch die Sicherheitsauflagen seien hoch. Automatische Flüge ohne Pilot wie jener in Lilienfeld, wo eine Blutkonserve von der Rotkreuzbezirksstelle Lilienfeld ins nahe gelegene Landesklinikum geflogen wurde, müssen derzeit einzeln und detailliert beantragt werden. In Ruanda würden zum Beispiel bereits Blutkonserven von Drohnen ausgeliefert, in der Schweiz werden medizinische Produkte auf diese Art transportiert, hieß es.

Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h

Die eingesetzte Logistikdrohne Falcon B werde etwa von DHL in China verwendet, sagte Andreas Perotti, Chief Marketing Officer (CMO) Europe des Herstellers EHang: „Damit können wir Pakete bis zu fünf Kilogramm mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h rund 20 Kilometer weit transportieren – und das voll automatisiert.“ Die technische Herausforderung eines automatischen Fluges besteht laut Aussendung darin, die Komplexität zu beherrschen – und bei der Positionierung ständig kollisionsfreie Back-up-Pfade zu berechnen, also Rückzugsmöglichkeiten, die von der optimalen Flugbahn abweichen.

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Drohne Rotes Kreuz mit Verantwortlichen
ORF/Nagel
Der symbolische Erstfug fand in Anwesenheit von Staatssekretär Magnus Brunner (r.) statt
Drohne Rotes Kreuz
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Eine Blutkonserve wurde von der Rotkreuzbezirksstelle Lilienfeld ins nahe gelegene Landesklinikum geflogen
Drohne Rotes Kreuz
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Mit der Drohne können Pakete mit bis zu fünf Kilogramm mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h rund 20 Kilometer weit transportiert werden
Drohne Rotes Kreuz
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„Die enge Zusammenarbeit und Risikoanalyse von Behörde, Wissenschaft und Industrie war für den Erfolg des Projekts entscheidend“, betonte der Staatssekretär für Luftfahrt, Magnus Brunner (ÖVP). Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von der Grazer FH Joanneum. Bewilligt wurde der Flug von Austro Control, das Missionsplanungstool kam von Thales.