Acht Spiele, sechs Niederlagen und Tabellenvorletzter – den Start in die Zweite Liga hätte sich der SKN St. Pölten anders vorgestellt. Nach einem knappen Drittel der Saison steckt der Landeshauptstadtklub statt um den direkten Wiederaufstieg zu kämpfen zumindest vom Tabellenrang her mitten im Abstiegskampf. Im Niederösterreich-Derby gegen Amstetten soll am Freitag der Befreiungsschlag gelingen.
SKN bisher „unter Wert geschlagen“
„Es ist nicht schön, wenn man in der Tabelle so dasteht wie wir“, gibt Trainer Stephan Helm im Gespräch mit noe.ORF.at zu. Seiner Meinung nach wurde man bisher unter Wert geschlagen. „Ich finde, dass wir schlechter dastehen als die Leistungen waren. Wir müssten mindestens vier Punkte mehr haben.“ Deshalb sei er optimistisch, dass sein Team bald zurück in die Spur finden werde, so Helm.
Vor der Saison wurde St. Pölten nach dem Abstieg aus der Bundesliga von vielen Konkurrenten als heißester Aufstiegskandidat genannt. Nach acht Spielen mit nur vier Punkten und sechs erzielten Toren sieht die Welt anders aus. „Wir hätten es uns nicht so schwer vorgestellt“, räumt Helm ein. Die Gründe für die schwache Punkteausbeute seien vielfältig, so der 38-jährige SKN-Coach.
Helm spürt „volles Vertrauen“ des Vereins
„Wir waren von Anfang an extrem ambitioniert und wollten von unserer Spielidee her vielleicht zu viel. Mit einem Erfolgserlebnis gleich zu Beginn wären wir schon viel weiter. Das ist leider ausgeblieben“, analysiert Helm, der trotz der schwierigen Lage zuversichtlich bleibt. „Ich sehe, dass die Mannschaft lebt und deshalb kann es jeden Moment so weit sein, dass wir den Bock umstoßen“, ist er überzeugt.
Sollte das auch gegen Amstetten nicht gelingen, könnten der SKN-Coach und sein Co-Trainer Emmanuel Pogatetz ob der schwachen Ergebnisse in Erklärungsnot geraten. Helm macht sich diesbezüglich noch keine Sorgen. „Wir spüren das volle Vertrauen des Vereins. Wir haben eine ganz klare Vorstellung, wie es aussehen soll, und ich denke, dass jeder im Verein dieses Ziel im Auge hat.“
Fallmann vor emotionaler Rückkehr
Ganz anders ist die Stimmungslage bei Amstetten. Nicht nur, dass man ebenso wie St. Pölten das Cup-Achtelfinale erreicht hat, starteten die Mostviertler auch erfolgreich in die Liga. In acht Partien blieb man sechs Mal ungeschlagen und konnte immerhin zwölf Punkte holen. Zudem durfte man sich am vergangenen Spieltag über einen 1:0-Heimsieg gegen Meister Blau-Weiß Linz freuen.
„Ich glaube, die Mannschaft hat bis jetzt sehr gut gespielt“, ist Trainer Jochen Fallmann zufrieden. „Jetzt freuen wir uns auf das Derby. Wir werden auch in St. Pölten auf Sieg spielen“, verspricht Fallmann, für den es eine besondere Rückkehr in die NV Arena wird, ist der SKN doch nach wie vor sein Herzensklub. Der 42-Jährige war als Spieler und Trainer in der Landeshauptstadt tätig.
Amstetten winkt Platz zwei
„Es ist kein Geheimnis, dass ich 13 Jahre dort in verschiedenen Positionen verbracht habe“, so Fallmann. „Deshalb ist es ein besonderes Spiel für mich. Aber es sind die Jungs, die auf dem Platz stehen. Sie müssen fokussiert bleiben und am Freitag ihre Leistung bringen.“ Sollte sein Team in St. Pölten die vollen drei Punkte holen, könnte es zumindest vorübergehend auf Platz zwei springen.
Anpfiff in der NV Arena ist am Freitag um 18.10 Uhr. Direkt im Anschluss machen die St. Pöltner Frauen das „Wölfe-Doppel“ perfekt. Österreichs Serienmeister trifft in der Bundesliga auf Austria Wien. ORF Sport Plus überträgt beide Spiele live. Zudem macht ab 16.30 Uhr der Impfbus des Landes Niederösterreich vor dem Stadion Halt. Alle Fans, die sich impfen lassen, erhalten ein Gratisticket für beide Spiele.