Mädchen in Schulklasse streicht Antigen Schnelltest (Nasenbohrertest) ab
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Coronavirus

„Mittleres Risiko“ für Schulbetrieb

Der Schulbetrieb in Ostösterreich wird nach der dreiwöchigen Sicherheitsphase ab Montag nach den Vorgaben für die „mittlere Sicherheitsstufe“ geführt. Schon bald könnte die CoV-Impfung für unter Zwölfjährige den Schulalltag erleichtern.

Ungeimpfte Schülerinnen und Schüler müssen weiter dreimal pro Woche testen. Für Geimpfte bzw. Genesene entfällt die Testpflicht. Alle Kinder und Jugendliche müssen außerhalb der Klasse weiter eine Maske tragen. Das wurde am Donnerstag nach der Sitzung der Corona-Kommission entschieden.

Damit läuft ab Montag der Schulbetrieb im Wesentlichen so weiter wie bisher. Größter Unterschied: Die dreimalige Testpflicht betrifft nicht mehr ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler – geimpfte und genesene Kinder und Jugendliche sind davon ausgenommen. Sie dürfen aber weiter freiwillig am Testprogramm teilnehmen.

Für die Festlegung der Risikostufen wird die sogenannte risikoadjustierte Inzidenz (berücksichtigt neben den Infektionszahlen auch Zahl der Tests, Aufklärungsrate, Symptomatik und Dynamik des Infektionsgeschehens; Anm.) sowie die Auslastung der Intensivstationen herangezogen. „Mittleres Risiko“ besteht, wenn die Inzidenz zwischen 101 und 200 liegt und die Auslastung der Intensivstationen mit CoV-Patienten zwischen zehn und 20 Prozent beträgt.

Impfung für Kinder könnte bald zugelassen werden

Kinder unter zwölf Jahren können derzeit noch nicht gegen das Coronavirus geimpft werden, aber schon bald könnte es soweit sein. Berndt Schreiner, Chefarzt beim Roten Kreuz Niederösterreich, rechnet schon im Oktober mit einer Zulassung für Kinder ab fünf Jahren. Primär sollten dann seiner Ansicht nach Kinder mit Risikofaktoren – etwa Lungen- und Herzerkrankungen – geimpft werden. Priorisierungen werden aber durch die Impfstoffmengen nicht notwendig sein, so Schreiner. Etwa 700 Kinder unter zwölf Jahren sind in Österreich „off Label“ bereits jetzt geimpft.

Patientenanwalt: Impfung keine Privatangelegenheit

Der niederösterreichische Patientenanwalt Gerald Bachinger meint, die CoV-Impfung sei keine Privatangelegenheit. Er forderte gemeinsam mit der Wiener Patientenanwältin auch eine Impfpflicht, wenn die Impfquote nicht steigt. „Die Botschaft, die ich wirklich weitergeben will, ist, dass das Impfen keine individuelle, persönliche Entscheidung ist, sondern das betrifft uns alle, ob die Impfquote entsprechend hoch ist“, sagt der Patientenanwalt am Donnerstag in „Niederösterreich heute“.

Um die Impfquote zu erhöhen, brauche es einen Mix aus verschiedenen Maßnahmen, allen voran eine gute Aufklärung, ist Bachinger überzeugt. Maßnahmen wie die kürzliche präsentierte Social-Media-Kampagne des Landes Niederösterreich seien passend, um Menschen zu erreichen, die nicht gezielt nach Informationen zur CoV-Impfung suchen. Bachinger betonte außerdem, dass es nur sehr vereinzelt Beschwerden zur Impfung gebe, etwa was Komplikationen betrifft.

Auch Grippeimpfung wird empfohlen

Durch das Coronavirus gerät die Influenza oft in den Hintergrund. Da die Schutzmaßnahmen generell weniger streng als etwa im letzten Jahr sind, rechnet man im Winter aber auch mit mehr Grippeerkrankungen. Berndt Schreiner vom Roten Kreuz empfiehlt deshalb auch eine Grippeimpfung. Der Abstand zur CoV-Impfung sollte mindestens zwei Wochen betragen.