Handys, Computer und Kameras würden ohne „Seltene Erden“ nicht funktionieren. Die herkömmliche Gewinnung der Metalle ist aufwendig und umweltschädlich, daher forscht ein Team an der IMC Fachhochschule Krems an einer neuen nachhaltigen und umweltfreundlichen Methode, um diese „Seltene Erden“, auf englisch „Rare Earth Elements“ (REE) aus pulverisierten Elektronikteilen und Abwässern zurückzugewinnen.
„In unserem Forschungsprojekt der IMC FH Krems in Kooperation mit der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, der Donau-Universität Krems und der Karl-Landsteiner Privatuniversität haben wir uns zum Ziel gesetzt, Seltene Erden ganz ohne Umweltschäden mithilfe von Bakterien und Algen aus Elektronikschrott zu recyceln“, erklärt Projektassistent Wadih Rassy. Von dieser neuen Technologie sollen künftig regionale Unternehmen profitieren, heißt es.
„Wir sind von elektronischen Geräten und Technologie umgeben und müssen deswegen die Entwicklung zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus veralteter oder defekter Technik vorantreiben“, ist Rassy überzeugt. „In Zeiten neuer Erkenntnisse über den Klimawandel und der Notwendigkeit von Recyclingprozessen ist das in meinen Augen selbstverständlich.“
Rohstoffe umweltfreundlich beschaffen
Es gebe bereits viele Publikationen über die Aufnahme und das „Bioleaching“ – das ist die Metallgewinnung durch biologisch-chemische Prozesse – von Lanthaniden, bestimmten Metallen der Seltenen Erden, informieren die Forscher – „allerdings fehlt es an genaueren Daten und Anwendungsmöglichkeiten für die Entwicklung eines Recycling-Verfahrens für die Nutzung bei Abfallverwertern.“ Das will man jetzt schaffen, wie Rassy erklärt: „Wir erwarten uns einen Schritt in die richtige Richtung, um Probleme aufgrund von Rohstoffketteninsuffizienzen und Umweltverschmutzung durch Rohstoffbeschaffung zu minimieren.“
Von Freitag bis März 2022 werden auf der Expo 2020 in Dubai unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ Innovationen vorgestellt. Im iLab im Österreich-Pavillon werden ausgewählte Innovationen, die österreichischen Erfindergeist widerspiegeln, digital in Videos und auch physisch durch Exponate präsentiert. Diese zeigen, wie der Einfallsreichtum von Unternehmen und Wissenschaftlern dazu beiträgt, die Zukunft positiv und nachhaltig zu gestalten – darunter auch das Projekt der IMC Fachhochschule Krems.