Chronik

Pflegeberuf für 7.000 Jugendliche vorstellbar

7.000 Schülerinnen und Schüler können sich vorstellen, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Das geht aus einer Studie der Pädagogischen Hochschule hervor. Um dem Mangel an Pflegekräften entgegen zu wirken, will man die Jugendlichen gezielt ansprechen.

In Niederösterreich fehlen schon jetzt fast 700 Pflegekräfte. Knapp 1.600 Schülerinnen und Schüler wurden deshalb gefragt, ob sie sich vorstellen können, in der Pflege zu arbeiten und 16 Prozent von ihnen antworteten mit Ja. Rechne man das auf alle 14- bis 16-Jährigen um, „dann sind diese 16 Prozent wirklich viel, nämlich 7.000 Jugendliche und 1.000, die noch eher unsicher sind“, sagt Studienautor Gregor Jöstl von der Pädagogischen Hochschule.

Gemeinsam mit der Bildungsdirektion will man diese Jugendlichen jetzt gezielt ansprechen. „7.000 ist eine gute Zahl. Es besteht Hoffnung, dass es Menschen gibt, die jung sind und die in diesen Beruf hinein wollen“, ist Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) optimistisch. „Wir werden vielleicht nicht jeden einzelnen kriegen, aber das ist eine wirklich gute ‚Masse‘, mit der wir in Zukunft ganz intensiv arbeiten werden und wollen.“

Bildungsdirektor Johann Heuras, Erwin Rauscher, Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister sowie die Studienautoren Julia Niederfriniger und Gregor Jöstl
Foto Podium: Bildungsdirektor Johann Heuras, Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Univ. Prof. Erwin Rauscher
NLK / Burchhart
Bildungsdirektor Johann Heuras, Erwin Rauscher (Rektor der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich), Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister sowie die Studienautoren Julia Niederfriniger und Gregor Jöstl (v.l.)

Viel Arbeit dürfte es vor allem im Zusammenhang mit jungen Männern geben. Laut Studie war ein Pflegeberuf nur für einen von 20 Burschen denkbar. Zum Vergleich: Von den befragten Mädchen konnten sich 27 Prozent einen Beruf im Bereich der Pflege vorstellen.

15.000 zusätzliche Pflegekräfte notwendig

Einmal mehr richtete Teschl-Hofmeister am Mittwoch einen Appell in Richtung Bund und forderte mehr Tempo bei der Pflegereform, bei der es auch ums Geld geht. Es sei notwendig, „bundesweit in die Gänge zu kommen und die Finanzierung sicherzustellen.“ Von Alleingängen in den Bundesländern hält die Landesrätin nichts. Das hätte zur Folge, „dass ein Bundesland dem anderen die Pflegekräfte weg kauft und davon halte ich gar nichts.“ Alleine in Niederösterreich werden bis 2030 15.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt.