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Hürden bei Einladung zu dritter CoV-Impfung

Vor einigen Wochen haben die ersten Menschen in Niederösterreich die dritte CoV-Impfung erhalten. Es gibt immer wieder Stimmen, die eine Einladung zum passenden Impftermin fordern. Hier gebe es aber Hürden, heißt es von der Österreichischen Gesundheitskasse.

Der richtige Zeitpunkt für die Auffrischungsimpfung ist je nach Impfstoff und Alter sehr unterschiedlich. Damit die verschiedenen Fristen nicht zu Verwirrung führen, gibt es immer wieder die Forderung nach einer Einladung. Das sei aber nicht so einfach, sagt Bernhard Wurzer, Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).

„Es gibt Gespräche im Ministerium, so etwas zu machen. Man braucht dazu aber einen gesetzlichen Auftrag und man muss in die Systeme hineinschauen dürfen. Wir dürfen ja nicht in den E-Impfpass hineinschauen, wer geimpft ist und wer nicht“, betont Wurzer. Hier solle man versuchen, aus den Erfahrungen anderer Länder mit diesem Thema zu lernen. Wichtig sei eine einfache und bundesweit einheitliche Lösung.

Steuerliche Vorteile für Betriebe denkbar

Die CoV-Impfung sei jedenfalls die einzige Lösung, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, sagt Wurzer. Es brauche vor allem Information und Aufklärung. Auch über Anreize könne man nachdenken, wobei Wurzer das Modell „Geld gegen Impfung“ ablehnt. Er könne sich andere Modelle vorstellen: „Zum Beispiel steuerliche Begünstigungen: Wenn Betriebe an ihre geimpften Mitarbeiter Prämien auszahlen, das könnte man steuerlich begünstigen. Oder – das war einmal ein Vorschlag von der Wirtschaftskammer – dass man beispielsweise Gutscheine an Jugendliche austeilt, auch an jene, die schon geimpft sind. Das finde ich durchaus eine spannende Idee“, so Wurzer.

Den Kassenbeitrag je nach Impfstatus anzupassen, hält man seitens der ÖGK für keine Option, um die Impfquote zu erhöhen. Der Beitrag sei gesetzlich festgelegt, da habe man keine Handhabe, sagt Wurzer: „Wir sind eben eine Versicherung. Wir versichern Risken und Krankheiten und da eine Abwägung zu treffen, wer ist der Gute und wer ist der Böse, das halte ich für eine Versicherung für sehr gefährlich. Wir sind eine solidarische Krankenversicherung.“