Wirtschaft

Arbeitslosenquote auf Neun-Jahres-Tief

Die Entspannung am heimischen Arbeitsmarkt hält weiter an. Die Arbeitslosigkeit sinkt sowohl unter die Werte von September 2020 als auch zum Vergleichsmonat 2019. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,1 Prozent fast so tief wie im September 2012.

Ende September waren 42.406 Personen arbeitslos vorgemerkt, im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 23 Prozent, gegenüber September 2019 um 6,7 Prozent. Inklusive der Schulungsteilnehmer sind derzeit 51.502 Menschen beim AMS registriert – um 11.943 bzw. 18,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bei einem prognostizierten Stand von 651.000 unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich beträgt die Arbeitslosenquote derzeit 6,1 Prozent (September 2020: 8,0%). „Damit liegt sie nicht nur unter dem Vorkrisenniveau vom September 2019 (Anm.: 6,6 Prozent), sondern ist fast so niedrig wie zuletzt vor neun Jahren (Anm.: September 2012: 6,0%)“, freut sich AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.

Weniger Langzeitarbeitslose

Die größte Herausforderung am Arbeitsmarkt bleibt die drohende Verfestigung der Arbeitslosigkeit. Mehr als jeder vierte Arbeitslose sucht bereits über ein Jahr lang einen Job. Allerdings ging die Langzeitarbeitslosigkeit zuletzt stetig zurück. Im März lag der Höchststand an Langzeitarbeitslosen noch bei 16.341 Personen, Ende September lag er bei 11.755. Dieser Rückgang entspricht etwa dem Niveau vom 1. Quartal 2018.

„Bei den Langzeitarbeitslosen können wir nun einen Rückgang von 4,6% im Vergleich zum Vorjahr feststellen. Die vielen Bemühungen, die wir in unsere gemeinsamen Projekte gegen Langzeitarbeitslosigkeit investiert haben, sowie die konjunkturelle Entwicklung und Hilfestellungen zeigen bereits jetzt sichtbar eine nachhaltige Verbesserung“, sagt der für den Arbeitsmarkt zuständigen Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Erfreulich sei zudem der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit. Bei den Arbeitslosen unter 25 Jahren gibt es – gegenüber dem Vorjahresmonat – ein Minus von 29 Prozent.

All-Time-High an freien Stellen

Im abgelaufenen Monat wurden dem AMS Niederösterreich 7.884 neue Stellenangebote gemeldet. „Es stehen aktuell mit 17.607 so viele freie Stellen wie noch nie zur Verfügung", ergänzt Hergovich. Diese Entwicklung sei zum Gros der zügigen Erholung der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts nach den letzten eineinhalb Pandemiejahren geschuldet. Allein im September konnten 6.952 offene Stellen – mit Hilfe der AMS-Berater – mit Arbeitssuchenden besetzt werden.

Männer profitieren von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (minus 23,9 Prozent) als Frauen (minus 22,5 Prozent). Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende September im Jahresvergleich einen Rückgang um ein Viertel, in der Gruppe 50+ waren es 18 Prozent. Den mit Abstand stärksten Rückgang gab es mit minus 29 Prozent bei den Jugendlichen.

Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr im Handel, im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung, in der Beherbergung und Gastronomie sowie in der Warenerzeugung. Nach Arbeitsmarktbezirken fällt weiterhin auf, dass sich die Situation im Most- und im Waldviertel am schnellsten entspannt, wo die Arbeitslosigkeit um mehr als ein Viertel zurückging.