Zahlreiche Kulturinteressierte und Nachtschwärmer nutzten die Chance, heuer wieder nachts durch die Museen und Galerien des Landes zu schweifen. Ein kultureller Hotspot war in Niederösterreich die Kunstmeile Krems, wo man zu Fuß gleich mehrere Ausstellungen besuchen konnte. Unter anderem konnte man in der Landesgalerie Niederösterreich mit der Ausstellung „Auf zu Neuem. Drei Jahrzehnte von Schiele bis Schlegel aus Privatbesitz“ eine Zeitreise durch die Kunst des 20. Jahrhunderts machen. Ebenso konnten Interessierte Gemälde bestaunen, die die Vielfalt der Weltkulturerbe-Region Wachau zeigen.

„Wir haben ja lange zu gehabt und rein wieder Besucherinnen und Besucher begrüßen zu dürfen, ist ein großartiges Erlebnis. Und dann gibt es noch diese Magie der Nacht. Nachts im Museum ist nicht nur ein Blockbuster aus Hollywood, sondern Realität in Österreich in der ‚Langen Nacht der Museen‘. Das macht einfach Freude“, so der künstlerische Direktor der Landesgalerie Niederösterreich Christian Bauer. Stündlich wurde in der Landesgalerie eine Führung angeboten, unter anderem auch mit dem künstlerischen Direktor persönlich.
Kunst zum Ausleihen in der Artothek
Das Karikaturmuseum Krems feierte sein 20-Jahr-Jubiläum mit Originalen von Bruno Haberzettl, Manfred Deix und Erich Sokol und in der Artothek Niederösterreich konnte man einen spannenden Blick hinter die Kulissen werfen. Interessierte können sich hier sogar Gemälde für die eigenen vier Wände leihen.
„Es ist ganz einfach“, so Artothek-Mitarbeiterin Lisa Saahs. „Man kommt vorbei, sucht sich ein Werk aus und nimmt es ganz unbürokratisch mit nach Hause. Das Ganze geht dann sechs Monate und man hat die Möglichkeit auf eine Verlängerung um weitere sechs Monate. Somit hat man ein Werk zwölf Monate zu Hause.“

Viele Museen mit eigenem Kinderprogramm
42 Museen in Niederösterreich boten heuer ein spezielles Programm für Kinder. Im Urzeitmuseum in Nußdorf ob der Traisen (Bezirk St. Pölten) gab es neben einem Quiz auch ein Grab, das der Bronzezeit nachempfunden wurde. „Das können die Kinder, ähnlich wie echte Grabräuber vor 4.000 Jahren, selbst freilegen und erste Erfahrungen als Archäologe sammeln“, erklärte der Museumsverantwortliche Stefan Kraus.

Insgesamt 115 Museen und Sammlungen öffneten am Samstag bei der 21. „ORF-Langen Nacht der Museen“ in Niederösterreich ihre Pforten. Von 18.00 bis 1.00 Uhr konnte man mit nur einem einzigen Ticket sämtliche Kultureinrichtungen besuchen. Außerdem gab es in St. Pölten und in Krems, wo sich die zentralen Ausgangspunkte befanden, ein eigenes Shuttleservice. Mit Bussen wurden jene Veranstaltungsorte angefahren, die dort nicht auf den Fußrouten lagen.