Hirtenberger mit Standort in Hirtenberg hat sich in Orasis Industries Holding umbenannt
Astotec
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Wirtschaft

Hirtenberger heißt nun Orasis Industries

Die Hirtenberger-Gruppe mit Sitz in Hirtenberg (Bezirk Baden) hat sich mit einem umfassenden Re-Branding von der Traditionsmarke getrennt und in Orasis Industries Holding unbenannt. Die Division Pyrotechnik tritt ab sofort unter dem Namen Astotec auf.

Es werde ein „neues Kapitel“ aufgeschlagen, sagte CEO Manfred Pock am Montag in einem Pressegespräch. Ein „Neustart für die alte Hirtenberger“ stehe an. Das Unternehmen wolle sich darauf konzentrieren, „Menschenleben zu retten, nicht zu gefährden“. Automotive sei der größte Geschäftsbereich bei Astotec, führte der CEO aus. An Neuerungen nannte er Sicherheitskomponenten für E-Autos, zu denen die Batterietrennung vom Rest des Fahrzeuges bei Unfällen und pyrotechnische Kurzschließer zählten.

Umsätze sollen heuer das Vorkrisenniveau erreichen

Die Coronavirus-Pandemie habe auch die frühere Hirtenberger nicht verschont, betonte Pock. Dennoch seien die Mitarbeiter gehalten worden. Das schwierige Pandemie-Jahr 2020 sei mittlerweile überwunden. Die Umsätze 2021 sollen auf Vorkrisenniveau bei jedenfalls über 160 Mio. Euro liegen. Die Nachfrage sei wieder stark gestiegen, sagte der Firmenchef. An Kunden nannte er Porsche, VW, BMW, Daimler und Tesla.

Hirtenberger mit Standort in Hirtenberg hat sich in Orasis Industries Holding umbenannt
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Astotec hat zwei Produktionsstandorte in Österreich, in Hirtenberg (Bild) und in Winzendorf, an beiden Standorten sind 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt

Die gesamte Orasis-Gruppe erzielte den Angaben vom Montag zufolge im Krisenjahr 2020 mit circa 2.200 Beschäftigten 261 Mio. Euro Umsatz. Etwa die Hälfte entfalle auf Astotec mit Produktionsstandorten in Österreich (Hirtenberg und Winzendorf), Ungarn (Papa) und Tschechien (Brankovice) sowie einem Vertriebsstandort in den USA (Auburn Hills). Von den 1.700 Mitarbeitern seien 420 in Hirtenberg und 130 in Winzendorf beschäftigt. Alle Standorte würden kontinuierlich ausgebaut.

Pock erinnerte auch daran, dass Hirtenberger für Munitions- und Waffenproduktion bekannt und in der Kommunikation sehr zurückhaltend gewesen sei. Auch Letzteres soll sich nun ändern. „Wir haben viel zu sagen“, kündigte der CEO an. Mit der Umstrukturierung der Hirtenberger-Gruppe war vor etwa vier Jahren begonnen worden. Im Herbst 2019 wurde die Defence-Sparte verkauft und von einem ungarischen Unternehmen im Staatseigentum übernommen.