Ida Buchmann, Durch die Hose pfeift der Wind (1988), museum gugging
Hans Schmid Privatstiftung/Graphisches Atelier Neumann
Hans Schmid Privatstiftung/Graphisches Atelier Neumann
Kultur

museum gugging zeigt „visualized dreams…“

Im Museum Gugging (Bezirk Tulln) ist seit Kurzem die neue Sonderausstellung „visualized dreams…“ zu sehen. Gezeigt werden Werke von drei Künstlern, die langjährige psychiatrische Erfahrungen hatten und ihre Phantasien mit Texten in ihren Bildern visualisierten.

Bis 20. März werden im museum gugging Werke von Ida Buchmann (1911-2001), Johann Fischer (1919-2008) und Johann Korec (1937-2008) präsentiert. „Wenn dir das Leben deine Träume nicht erfüllt, dann lebe deine Träume durch deine Kunst!“, heißt es auf der Website des Museums. Das ist auch die zentrale Botschaft der Schau mit 143 Werken der Schweizerin und der beiden Künstler aus Gugging.

Vier wesentliche Gemeinsamkeiten verbinden Buchmann, Fischer und Korec: Erstens visualisierten sie in ihren Werken ihre Wünsche, Fantasien und Vorstellungen von der Welt. Zweitens spielt die Schrift in ihren Arbeiten eine ganz zentrale Rolle. Drittens hatten sie alle langjährige Psychiatrieerfahrungen. Und viertens besaß keiner von ihnen eine künstlerische Ausbildung oder sonstige kreative Erfahrung.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Johann Korec Viele Kleine Fische, museum gugging
Art Brut KG
Johann Korec, Viele Kleine Fische, 1973
Johann Korec, Es war am Samstag 7. März (1992), museum Gugging
Art Brut KG
Johann Korec, Es war am Samstag 7. März (Detail), 1992
Ausstellung „visualized dreams…“ im museum gugging
Ludwig Schedl
Ida Buchmann: Ohne Titel (ohne Jahr), museum gugging
courtesy galerie gugging
Ida Buchmann, ohne Titel, ohne Jahr
Ida Buchmann, Durch die Hose pfeift der Wind (1988), museum gugging
Hans Schmid Privatstiftung/Graphisches Atelier Neumann
Ida Buchmann, Durch die Hose pfeift der Wind, 1988
Ausstellung „visualized dreams…“ im museum gugging
Ludwig Schedl
Johann Fischer, Wenn eine Ehefrau und Mutter … (2001), museum gugging
Privatstiftung Künstler aus Gugging
Johann Fischer, Wenn eine Ehefrau und Mutter… (Detail), 2001
Johann Fischer, Für die Agrarier, Bauernbündler und Bauern … (1989), museum gugging
Privatstiftung Künstler aus Gugging
Johann Fischer, Für die Agrarier, Bauernbündler und Bauern…, 1989)
Johann Fischer: Das Leben, ist des Lebens Kunst. (2000), museum gugging
Privatstiftung Künstler aus Gugging
Johann Fischer, Das Leben, ist des Lebens Kunst (Detail), 2000)
Ausstellung „visualized dreams…“ im museum gugging
Ludwig Schedl

Bilder zeigen die Überlebensstrategien der drei Künstler

Diese Schau zeigt also drei sehr typische Art-Brut-Künstler. „Es sind emotionale Werke, die nicht ausgehend von Vorbildern aus der Kunstwelt entwickelt wurden, sondern aus persönlichen Talenten, Erfahrungen und Lebensumständen hervorgingen. Wenn wir genau hinblicken, können wir uns alle in ihren Werken irgendwo wiederfinden“, schreibt Johann Feilacher, künstlerischer Leiter des museum gugging und Kurator der Ausstellung im Katalog zur Ausstellung.

Ausstellungshinweis

„visualized dreams…“, bis 20. März 2022, museum gugging, dienstags bis sonntags 10.00 bis 17.00 Uhr. Zur Ausstellung ist ein Katalog (192 Seiten, 29 Euro) erschienen.

Die Geschichten von Ida Buchmann, Johann Fischer und Johann Korec seien auch Erfolgsgeschichten: "Erst durch ihre künstlerische Arbeit konnten sie dem Psychiatriealltag teilweise entfliehen, ihr Talent zum eigenen Vorteil nutzen und sich ein neues Lebensziel setzen, so Feilacher.

„visualized dreams..“ zeige daher neben den bildnerisch-literarischen Werken auch die Überlebensstrategien von drei Künstlerpersönlichkeiten, die „imstande waren, durch ihr Schaffen ein schwieriges Schicksal zu bewältigen und dabei auch in den Genuss von Erfolg und mehr Lebensfreude kommen konnten.“