Die Zöchling-Gruppe blickt inzwischen auf eine fast 70-jährige Geschichte zurück. Es fing alles im Jahr 1954 an. Bei der Gründung war Zöchling ein reines Transportunternehmen und blieb das auch die kommenden zwei Jahrzehnte. Als Hans Zöchling, der das Unternehmen 25 Jahre lang leitete und inzwischen die Geschäftsführung an seinen Sohn Johannes übergab, im Jahr 1976 in der Firma seines Vaters startete, gab es lediglich vier Mitarbeiter und einen veralteten Fuhrpark.

Zöchling legte starke Expansion hin
„Wie ich in die Firma eingetreten bin, habe ich mit einem alten Lkw begonnen. Das war mein erstes Fahrzeug, mit dem ich gefahren bin, und das hat mir nicht wirklich gefallen. Ich habe dann begonnen, den Fuhrpark zu modernisieren. Mein Vater hat mir damals relativ freie Hand gelassen, und so habe ich auf moderne Fahrzeuge umgestellt“, erzählt Hans Zöchling. Er ist mittlerweile bei der Firma nur noch beratend tätig.
Gleichzeitig begann die Firma Zöchling damals zu expandieren. Nach und nach wurden weitere Geschäftsfelder aufgebaut – zunächst der Baubereich, später kamen auch die Rohstoffgewinnung sowie Deponien dazu. Speziell in der Bauwirtschaft ist Zöchling auch immer wieder bei namhaften Großprojekten beteiligt.

Von Steinbrüchen bis zu Abbruchprojekten
„Aktuell ist eines der größten Projekte am Abbruchsektor die Leiner-Filiale in der Mariahilferstraße in Wien. Hier ist auch eine Innovation vor Ort, nämlich ein Flugbagger, weil das aus statischen Gründen dort nicht anders geht“, erzählt Geschäftsführer Johannes Zöchling. Weitere große Abbruchprojekte sind etwa das Ferry-Dusika-Stadion mit der Radrennbahn in Wien oder auch das Stadion in Linz, das wegen der dort befindlichen Anhöhe Linzer Gugl genannt wird.
Im Fokus: Zöchling
Mit knapp 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt die Firma Zöchling mit Sitz in Hainfeld zu den größten Unternehmen im Bezirk Lilienfeld. Vielen Menschen ist die Firma als Transportunternehmen bekannt, in den vergangenen Jahrzehnten ist die Firma aber stark gewachsen.
Darüber hinaus ist die Zöchling-Gruppe auch in der Rohstoffgewinnung aktiv. Das Unternehmen besitzt drei Steinbrüche und eine Kiesgrube. Der größte Steinbruch befindet sich auf 650 Metern Seehöhe in Ramsau bei Hainfeld (Bezirk Lilienfeld). Jedes Jahr werden bis zu 300.000 Tonnen Dolomitgestein abgebaut. „Das aufgesprengte Material wird mittels Radlader zur Vorbrechanlage transportiert. Dort wird das Gestein auf 100 Millimeter zerkleinert und geht dann mit einem Förderband und einer Materialseilbahn zur Talstation“, erklärt der Verkaufsleiter für Rohstoffe, Christof Parteder. Aus dem Material entsteht schließlich Edelsplit für die Beton- und Asphaltindustrie.

In Bezug auf die Abfallverwertung und Abfallentsorgung betreibt Zöchling mehrere Standorte. Dazu gehören etwa die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage sowie die Deponie „Am Ziegelofen“ in St. Pölten. Jedes Jahr würden in St. Pölten bis zu 20.000 Müll verpresst, schildert Standortleiter Alexander Habertheuer: „Wir haben hier eine Müllpresse, mit der wir den Sperr- und Restmüll der Stadt St. Pölten sowie aus dem Bezirk Lilienfeld verpressen. Anschließend gelangen die verpressten Container per Lkw zum Frachtenbahnhof, wo sie später per Bahn in die Müllverbrennung nach Dürnrohr gelangen.“
Acht Millionen Euro für neue Firmenzentrale
Generell setzt man bei Zöchling weiter auf Wachstum. Für knapp acht Millionen Euro wird in Hainfeld derzeit eine neue Firmenzentrale gebaut. „Der Neubau ist notwendig geworden durch die laufenden Expansionen. Die Zahl der Mitarbeiter ist stark gestiegen und der Standort hier ist doch schon 30 Jahre alt. Damals waren wir ungefähr ein Viertel so groß wie jetzt“, sagt Geschäftsführer Johannes Zöchling.

Wie bei vielen Firmen stellen die zuletzt stark schwankenden Rohstoffpreise die Firma Zöchling aktuell vor große Herausforderungen. Johannes Zöchling zeigt sich aber zuversichtlich, dass „wir auch diese Geschichte meistern werden“.