Bioblo Bausteine Spielsteine Unternehmen Tulln
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„Im Fokus“

Bioblo: Nachhaltige Bausteine für Kinder

Viele Kinder bauen gerne. Während die meisten Spielsteine aus Plastik sind, hat das Unternehmen Bioblo aus Tulln eigene Bausteine aus wiederverwertbaren Rohstoffen entwickelt. Mit diesen Bioblos will man sich von anderen Produkten abheben.

Mit den Steinen der Tullner Firma Bioblo können Kinder lustige, bunte Figuren bauen. Anders als bei vielen anderen Bausteinen werden die Bioblos aber nicht gesteckt, sondern nach Belieben aufeinandergelegt. Außerdem hat jeder Stein eine Wabenstruktur.

„Diese Form haben wir uns von den Bienen abgeschaut, die ein perfektes Gleichgewicht aus Materialeinsatz und Stabilität gefunden haben. Das heißt, es ist ein minimaler Materialeinsatz notwendig, um die maximale Stabilität des Bausteins zu gewährleisten“, erklärt Geschäftsführer Stefan Friedrich, der auch einer der drei Unternehmensgründer ist. Außerdem könnten mit den Figuren so auch Licht- und Schatteneffekte erzeugt werden.

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Die Bioblos werden nicht gesteckt, sondern können nach Belieben aufeinandergelegt werden. So lassen sich verschiedene Figuren bauen

Holzspäne und Recycling-Kunststoff als Hauptkomponenten

Entwickelt wurden die Steine von Gründer Hannes Frech. Er ist Forscher am Interuniversitäten Department für Agrarbiotechnologie in Tulln (IFA-Tulln). Die Bioblos bestehen aus zwei Hauptkomponenten: Zum einen handelt es sich um Holzspäne, zum anderen um Recycling-Kunststoff.

Kinderspielzeug Bioblo aus Tulln

Während die meisten gängigen Spielsteine für Kinder aus Plastik sind, hat ein junges Unternehmen aus Tulln eigene Bausteine aus wiederverwertbaren Rohstoffen entwickelt. Mit den „Bioblos“ will man sich von anderen Produkten am Markt abheben.

„Wir nehmen Becher, die man von Stadien oder Veranstaltungen kennt, als Ausgangsstoff. Wenn die Becher an der Oberfläche nach 50 bis 100 Waschgängen zerkratzt sind, werden die Becher gesammelt, ausgeschieden und sie kommen dann zu uns. Wir zerkleinern das Material anschließend in einem Schredder zu Kunststoffschnipseln“, erklärt Frech. „Die zweite Komponente sind Holzspäne. In einem Extruder werden die zwei Komponenten zusammengemischt, zu Granulat verarbeitet, das ist dann der Ausgangsstoff für unsere Bausteine.“

Bioblo Bausteine Spielsteine Unternehmen Tulln Produktion
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Am IFA-Tulln werden inzwischen nur noch Prototypen hergestellt. Die eigentliche Produktion findet in einer Firma in Kroatien statt.

Bereits 25 Millionen Steine produziert

25 Millionen Steine hat die Firma Bioblo seit der Gründung im Jahr 2015 hergestellt. Im IFA-Tulln, das nicht auf eine Fertigung im großen Stil ausgelegt ist, werden inzwischen nur noch Prototypen produziert. Die eigentliche Fertigung findet laut Frech in Kroatien statt: „Wir arbeiten in Kroatien mit einer Spritzgussfirma zusammen, die sich auf die Verarbeitung von Naturstoffen spezialisiert hat. Das ist also keine Firma, die Plastik- oder Kunststoffprodukte herstellt. Sie arbeitet ausschließlich mit Naturmaterialien.“

Um die Bioblos zu produzieren, werden die Materialen geschmolzen und dann in flüssigem Zustand in eine Negativform eingespritzt. Kühlt das Material aus, entsteht dadurch die fertige Form des Bausteins. Erhältlich sind die Bioblos im Webshop genauso wie in kleineren Spielwarengeschäften.

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Bioblo will künftig noch andere Varianten von Steinen anbieten. Zunächst will man aber testen, wie sie am Markt ankommen.

Vermarktung auch im Ausland

„Von den Ländern her sind wir inzwischen in Deutschland vertreten, wobei dort noch viel Potenzial nach oben ist. Ebenso sind wir in Frankreich oder Belgien und als exotischstes Land könnte man Korea nennen. Wir sind mit einem Koreaner befreundet, der die Bausteine in sein Heimatland importiert. Es macht uns großen Spaß zu sehen, dass auch koreanische Kinder gerne mit Bioblos spielen“, so Geschäftsführer Stefan Friedrich.

Neben großen „Jumbosteinen“ entwickelt Bioblo derzeit auch kleine bzw. quadratische Steine, um den Kindern noch mehr Möglichkeiten beim Bauen zu geben. Zuerst wolle man noch testen, wie diese Steine am Markt ankommen, sagt Friedrich. Doch schon bald könnte das Produktsortiment des Tullner Unternehmens weiter wachsen.