Health Across Gesundheitszentrum
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Gesundheit

Gmünd: Gesundheitszentrum mit Tschechien

In Gmünd wurde am Samstag ein grenzüberschreitendes Gesundheitszentrum eröffnet, in dem sowohl Patientinnen und Patienten aus Österreich als auch aus Tschechien behandelt werden. In dem von der EU geförderten Projekt wird zweisprachig gearbeitet.

Auf 665 Quadratmetern verfügt das am Samstag eröffnete Gesundheitszentrum über Praxen von Ärztinnen und Ärzten, therapeutischem Personal und anderen Gesundheitsberufen. Gesprochen wird sowohl Tschechisch als auch Deutsch. Insgesamt arbeiten laut Aussendung 40 Personen in dem Zentrum direkt an der Grenze. Die EU förderte das Projekt mit 2,5 Millionen Euro aus dem Fonds für ländliche Entwicklung.

Der Spatenstich für das Gebäude war im Mai 2019 erfolgt. Geplant wurde das Zentrum im Rahmen des Interreg-Projektes „Healthacross for Future“ der niederösterreichischen Initiative „Healthacross“ für grenzüberschreitende Gesundheitskooperationen. In diesem Zusammenhang wurde 2013 der erste tschechische Patient im Landesklinikum Gmünd behandelt, mittlerweile sind es der Aussendung zufolge insgesamt über 9.000.

„Gesundheit kennt keine Grenzen“

Insbesondere in der Gesundheitsversorgung und der Hilfe dürfe es keine Grenzen geben, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei der Eröffnung am Samstag: „Dabei geht es oft um Minuten, da darf es nicht sein, dass man von Ceske Velenice 60 Kilometer ins nächste tschechische Krankenhaus fahren muss, wenn in Gmünd das Landesklinikum zur Verfügung steht.“ Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) meinte: „Wenn man sein höchstes Gut, die Gesundheit, dem Nachbarn anvertraut, dann sind die Grenzen tatsächlich überwunden.“

Eröffnung mit niederösterreichischen und tschechischen Vertretern
NLK Burchhart
Der tschechische Gesundheitsminister Adam Vojtech, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die ehemalige Kreishauptfrau Ivana Stráská und der niederösterreichische Landesrat Martin Eichtinger (v.l.) eröffneten das neue Zentrum

„Gesundheit kennt keine Grenzen“, betonte der tschechische Gesundheitsminister Adam Vojtech: „Wie auch schon die Bekämpfung der Pandemie, die ebenfalls keine Grenzen kennt, die Hilfe österreichischer Kräfte beim Tornado und die Kooperation der Rettungskräfte unterstreicht auch das neue Gesundheitszentrum in Gmünd den großen Wert grenzüberschreitender Zusammenarbeit.“

Vojtech betonte weiters, wie wichtig die EU-Mitgliedschaft Österreichs und Tschechiens und der offenen Grenzen innerhalb der EU für das Projekt gewesen seien. Auch Landesrat Martin Eichtinger hielt fest: „Gerade heute, wo oftmals so negativ über die Europäische Union geredet wird, sollten wir schon auch daran denken, was die EU für jeden für uns und für unser tägliches Leben bedeutet.“

Health Across Ordinationsraum
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In die Ordinationen kommen sowohl österreichische als auch tschechische Patientinnen und Patienten

Erste Ordination bereits in Betrieb

Während der Betrieb im Gesundheitszentrum nun schrittweise hochgefahren wird, hat Ralf Österreicher sich bereits ein wenig eingewöhnt. Die Ordination des Allgemeinmediziners ist bereits seit zwei Wochen geöffnet. „Ich bin von Anfang an begeistert gewesen von der Idee“, erzählt er gegenüber noe.ORF.at. „Mir gefällt die Idee der Zusammenarbeit mit anderen Kollegen und mir gefällt die Idee der Betreuung auch der tschechischen Seite.“

Gemeinsam mit deutsch- und tschechischsprachigen Kolleginnen und Kollegen betreut er nun hier seine Patientinnen und Patienten. Die Sprache hat bisher kein Hindernis dargestellt, sagt Österreicher. Nur ab und zu müsse er auf Englisch zurückgreifen.