Margot Pilz Ausstellung Kunstmeile Krems
Margot Pilz
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Kultur

Margot Pilz: „Selbstauslöserin“ und Feministin

Margot Pilz zählt zu den international bedeutenden feministischen Künstlerinnen. Sie ist eine Pionierin der Video- und Medienkunst sowie der digitalen Skulptur. Ab Samstag ist ihr die Ausstellung „Selbstauslöserin“ in der Kunstmeile Krems gewidmet.

„Als Künstlerin, die mit Fotografie arbeitet, habe ich oft den Selbstauslöser verwendet, weil ich mich selbst fotografiert habe. Ich habe nicht gewartet, bis mich jemand fragt, ich habe oft selbst die Initiative ergriffen", wird Margot Pilz in der Ausstellung in der Kunsthalle Krems zitiert.

Die 1936 in Haarlem in den Niederlanden geborene und seit 1953 in Österreich lebende Künstlerin Margot Pilz zählt seit den frühen 1980er-Jahren international zu den bedeutenden feministischen Künstlerinnen.

Festnahme als Initialzündung

Ihre Festnahme von der Polizei beim dritten Frauenfest 1978 in Wien und der entwürdigende Umgang mit ihr ist eine Initialzündung zur Arbeit als Künstlerin. Die wesentlichen Schwerpunkte ihrer Arbeit – die Auseinandersetzung mit dem Individuum im Verhältnis zur Gesellschaft, die Stellung der Frau und Fragen der würdevollen Existenz – ziehen sich wie ein roter Faden durch ihr über 40 Jahre umfassendes Werk.

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Margot Pilz Ausstellung Kunstmeile Krems
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Transition 1
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Kaorle am Karlsplatz
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Margot Pilz
Kaorle.Global
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Göttin schuf Eva
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Pietà 1
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Joanna Pianka
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MPKlon
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Der femianische Mensch
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Celebration

Beispielhaft werden in der Ausstellung Arbeiten aus allen Schaffensperioden gezeigt, auch aktuelle Keramikskulpturen, die stark abstrahiert und reduziert den Körper im Raum behandeln. Die Neonskulptur „Göttin schuf Eva“ (2021), die Pilz eigens für die Ausstellung konzipiert hat, zeigt eine feministische Neudeutung der Schöpfung in Anlehnung an Michelangelos berühmtes Fresko in der Sixtinischen Kapelle.

Arbeiten voll Kraft und künstlerischem Elan

In den letzten Jahren hat sich Pilz mit ihrem Altwerden beschäftigt. Es entstehen eindrucksvolle Foto- und Videoarbeiten, die sich durchaus schonungslos mit dem Prozess der körperlichen Veränderung und des eigenen Umgehens damit auseinandersetzen. „Die Arbeiten haben eine ungeheure Kraft, sind nicht wehleidig, beschönigen nichts und zeugen von großer Neugier und ungebrochenem künstlerischen Elan“, erklärt Kurator Andreas Hoffer.

Pilz verhandelt mit diesen Arbeiten existentielle Fragestellungen wie „Wer bin ich?“ oder „Wie ist mein Verhältnis als Individuum zur Gesellschaft?“ Ebenso untersucht sie, welche Auswirkungen die Rollenzuweisungen an Frauen auf die eigene Persönlichkeit haben. DIe Ausstellung ist von Samstag, 23. Oktober, bis zum 3. April zu sehen.