Als Jakob Jochmann sechs Sekunden vor Schluss das Tor zum 29:26 für Krems gelang standen die Kremser so gut wie fix in der dritten Runde des European Cups. Der Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel in der Schweiz war damit aufgeholt, der Gegner hatte vermeintlich kaum noch Zeit zum Reagieren.
Genau das schafften die Schweizer aber doch, denn Tormann Jannis Scheidiger holte den Ball schnell aus dem Netz, spielte ihn zu Manuel Zehnder und der sorgte mit einem Tor aus großer Entfernung doch noch für das 27:29. Das reichte den Schweizern auf Grund der Auswärtstorregel zum Aufstieg.
„Haben alles riskiert“
Für Krems endete die Rückkehr auf die europäische Handball-Bühne nach zehnjähriger Pause nach einem Freilos in der ersten Runde auf sehr bittere Art in der zweiten Runde. „Wir haben alles riskiert und alles versucht. Es war ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften, wir haben alles gegeben und ein Tor hat entschieden. So ist das Leben“, analysierte Krems-Trainer Ibish Thaqi nach der Schlusssirene.
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Torschütze Jakob Jochmann war ebenfalls enttäuscht, er versuchte aber auch positive Aspekte zu finden. „Dieses Spiel war Werbung für unseren Sport. Die Fans hätten es verdient, in Zukunft noch mehr internationale Gegner bei uns in Krems zu sehen. Wir haben viel gelernt und es war eine großartige Erfahrung. Schade, dass es so zu Ende gehen musste.“
Europacup-Teilnahme als Belohnung
Dass der UHK Krems erstmals seit dem Jahr 2011 wieder für einen europäischen Bewerb genannt hat, ist dem neuen Vorstand um Obmann Alexander Hofmann zu verdanken. Der ehemalige Spieler ist heuer mit einem neuen Team angetreten und will die „Marke UHK Förthof Krems“ sowohl im nationalen als auch im internationalen Handball etablieren. „Der Europacup war für uns ein ganz großes Ziel."
Aus sportlicher Sicht hätte sich Krems in den vergangenen Jahren schon mehrmals qualifiziert, da war aber die finanzielle Hürde zu groß. „Heuer hatten wir gewisse Rücklagen und daher war es machbar“, erklärt Hofmann. Im Gegensatz zum Fußball-Europacup ist im Handball kein „Geldregen“ zu erwarten. „Wenn wir ohne Verlust aussteigen sind wir zufrieden. Uns war es wichtig, der Mannschaft diese Bühne zu bieten.“
Nachdem das „Abenteuer Europacup“ nach den beiden Spielen gegen HSC Suhr Aarau schon wieder beendet ist, gilt die Konzentration ab sofort wieder der heimischen Meisterschaft. Nach sieben Spielen ist Krems noch unbesiegt, am Dienstag steigt das Spitzenspiel bei Meister HC Hard.
Stockerauer Damen nach Krimi weiter
Im Damen-Europacup kam es ebenfalls zum Duell zwischen einem Verein aus Niederösterreich und der Schweiz. Stockerau hatte gegen Kreuzlingen das bessere Ende für sich und durfte nach einem dramatischen Spielverlauf über den Aufstieg in die dritte Runde jubeln.
Stockerau setzte sich erst im Siebenmeter-Werfen durch. Sandra Hart erzielte in der regulären Spielzeit neun Treffer und hatte damit großen Anteil, dass Stockerau den Drei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen konnte. Danach verwertete sie auch noch den entscheidenden Siebenmeter zum Aufstieg.