Medientermin zum Einsatzablauf der Anti-Terror-Einheit Cobra rund um den Gedenktag des Terroranschlags in Wien
APA/Robert Jäger
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Chronik

Terror-Jahrestag: Cobra will „besser werden“

Der Anschlag vom 2. November 2020 in Wien ist für die Cobra, die ihren Sitz in Wr. Neustadt hat, ein Anlass, noch besser werden zu wollen. „Wir sehen es als Motivation, uns weiterzuentwickeln“, sagte der Chef der Spezialeinheit anlässlich des Jahrestags.

Vor allem wegen der Terroranschläge in diversen europäischen Metropolen – etwa Madrid und London – vor dem 2. November 2020 sei die Cobra besser auf das Szenario vorbereitet gewesen als noch in den Jahrzehnten davor. So sei mittlerweile etwa jeder Beamte und jede Beamtin mit einer Schutzweste ausgestattet, betonte der Leiter der Sondereinheit, Bernhard Treibenreif. Auch der Waffengebrauch bei Attacken in anderen Ländern sei gründlich analysiert worden.

Außerdem habe man, nachdem es ab 2015 in Europa zu mehreren schweren Terroranschlägen gekommen war, „die Polizeitaktik völlig umgestellt“, so Treibenreif. Sollten Streifenpolizisten früher den „Tatort sichern und auf Spezialeinheiten warten“, seien sie nun „unser wichtigstes Erstreaktionsglied“. Man habe sie mit Schutzwesten, Schutzhelmen und Langwaffen in den Streifenfahrzeugen ausgestattet. „Das hat sich voriges Jahr bezahlt gemacht und wahrscheinlich einige Leben gerettet“, so Treibenreif.

Internationale Solidarität „bahnbrechend“

Hannes Gulnbrein, Kommandant des Einsatzkommandos Cobra, betonte, wie wichtig es sei, auch zukünftig jeden einzelnen Notruf ernst zu nehmen und darauf zu reagieren. Nicht nur vor dem Anschlag in Wien sei dies essenziell gewesen, auch noch Stunden danach, als noch nicht feststand, dass es sich um einen Einzeltäter handelte. Koordiniert habe man die Notrufe in dieser Nacht gemeinsam mit der WEGA. Die gute Zusammenarbeit mit der Wiener Spezialeinheit war laut Treibenreif verantwortlich für die Tötung des Angreifers.

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Medientermin zum Einsatzablauf der Anti-Terror-Einheit Cobra rund um den Gedenktag des Terroranschlags in Wien
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Anlässlich des Jahrestages des Wien-Anschlags demonstrierte die Cobra ihren Einsatzablauf
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Dargestellt wurde das Einschreiten in einem „Active-Shooter-Einsatz“
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Den Anschlag in Wien nimmt die Cobra zum Anlass, um „noch besser zu werden“
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Mittlerweile ist jeder Beamte und jede Beamtin bei derartigen Einsätzen mit einer Schutzweste ausgestattet
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Eine Lehre aus dem Anschlag in Wien: wie wichtig es ist, Strukturen in derartige Einsätze zu bringen
Der Leiter der Direktion für Spezialeinheiten Bernhard Treibenreif und EKO Cobra Kommandant Hannes Gulnbrein (r.)
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Der Leiter der Direktion für Spezialeinheiten, Bernhard Treibenreif (l.), und der Kommandant der Cobra, Hannes Gulnbrein
Medientermin zum Einsatzablauf der Anti-Terror-Einheit Cobra rund um den Gedenktag des Terroranschlags in Wien
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Wegen der Terroranschläge in anderen europäischen Städten war die Cobra besser auf das Szenario in Wien vorbereitet, als es noch Jahrzehnte zuvor der Fall war
Medientermin zum Einsatzablauf der Anti-Terror-Einheit Cobra rund um den Gedenktag des Terroranschlags in Wien
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Auch der Waffengebrauch bei Attacken in anderen Ländern wurde gründlich analysiert

Auch eine Lehre habe man aus der geglückten Kooperation gezogen: Wie wichtig es nämlich sei, Strukturen in derartige Einsätze zu bringen und zu überlegen, welche Kräfte wohin geschickt werden. Nicht nur die Zusammenarbeit der beiden Sondereinheiten, auch die „bahnbrechende“ internationale Solidarität lobte Gulnbrein. So hätten etwa Spezialeinheiten aus Deutschland und Ungarn angeboten, Teams zu schicken.

Lobende Worte hat die Cobra übrigens auch für den nach dem Attentat viel gescholtenen Verfassungsschutz übrig. Mit diesem sei die Zusammenarbeit immer gut gewesen, nach dessen bereits erfolgter Reform sei diese wohl weiter gestärkt worden, so Treibenreif.