Politik

SPÖ fordert mehr Kinderbetreuungsplätze

Obwohl genauso viele Frauen ein Studium abschließen wie Männer, sind ihre Karriereaussichten schlechter. Darauf machte die SPÖ am Welttag der Wissenschaft aufmerksam. Gefordert wurde einmal mehr der Ausbau der Kinderbetreuung.

Frauen steigen im Berufsleben seltener auf und häufig aus. Das betreffe nicht nur Akademikerinnen, sondern auch Fachkräfte, hieß es am Mittwoch von der SPÖ Niederösterreich. „Wenn wir Forschung und Entwicklung zu einem Aushängeschild in diesem Land machen wollen und uns zu einer konkurrenzfähigen Wirtschaftskraft entwickeln wollen, dann müssen wir in Forschung, Entwicklung und Wissenschaft investieren, aber auch in eine entsprechende Kinderbetreuung, damit Familie und Beruf vereinbar sind,“ so der Vorsitzende der SPÖ Niederösterreich und Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl.

Schnabl zog einen internationalen Vergleich heran, um aufzuzeigen, dass Österreich Schlusslicht in puncto Kinderbetreuung ist. In Dänemark besuchen etwa 66 Prozent der unter Dreijährigen Kinderbetreuungseinrichtungen, in den Niederlanden sind es 65 Prozent – in Österreich seien es derzeit weniger als 30 Prozent, hieß es.

Schnabl fordert „Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung“

Man könne auf das Potential von Frauen in der Wissenschaft, der Forschung und in leitenden Positionen nicht verzichten, so Schnabl: „Wir fordern daher einmal mehr an diesem Tag einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und eine kostenfreie Kinderbetreuung als Angebot am Nachmittag.“ Außerdem müssten die Schließtage in den Kinderbetreuungseinrichtungen deutlich reduziert werden.

In Niederösterreich seien Krippen und Kindergärten im Schnitt 22 Tage pro Jahr geschlossen, in Wien seien es nur sechs Tage. Hier gebe es Handlungsbedarf. Schnabl sieht sich in seiner Forderung bestätigt, denn auch die Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer drängten zuletzt auf Verbesserungen in der Kinderbetreuung.