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Medien

Journalismuspreis fest in weiblicher Hand

Der Verein zur Förderung des Journalismus hat zum elften Mal einen Preis vergeben. Den ersten Platz sicherte sich Marietta Trendl mit einem Beitrag über Studierende mit Behinderung während der Pandemie. Auch die Plätze zwei und drei gingen an Frauen.

Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs lautete „Was lernen wir aus der Pandemie?“ Als Gewinnerin ging die 30-jährige freie Journalistin Marietta Trendl hervor. Ihr Beitrag trug den Titel „Digitale Inklusion – Corona sei Dank“ und wurde im Stadtmagazin der Fachhochschule Wien veröffentlicht.

Darin setzt sich Trendl mit den Erfahrungen von Studierenden mit Behinderung während der Coronavirus-Pandemie auseinander – insbesondere mit der Umstellung von Präsenzunterricht auf Distance Learning. Trendl ist freie Mitarbeiterin in mehreren Redaktionen.

Georg Wailand, Jury-Vorsitzender und stellvertretender Chefredakteur der „Kronen Zeitung“ hielt fest: „Sie will bewusst machen, ohne oberlehrerhaft zu argumentieren. Ein schönes Beispiel dafür, wie relevant Fakten sein können. Spannend und herausfordernd. Die Preisträgerin setzt mit ihrem Beitrag einen wichtigen Impuls.“

Vor allem Jungjournalistinnen fielen auf

Mit dem zweiten Platz wurde NÖN-Redakteurin Lisa Schinagl (20) ausgezeichnet. Sie vergleicht in ihrem Blogpost „Das Bild gerade rücken“ die Pandemie mit einem Gemälde.

Den Schlusssatz hob die Jury in ihrer Begründung besonders hervor: „Vielleicht hat es eine derartige Veränderung gebraucht, um unsere Prioritäten zu verändern. Wie sonst hätten wir die Selbstverständlichkeit durch Genugtuung ersetzen können?“

Marietta Trendl
Peter Trotz
Marietta Trendl wurde mit dem ersten Platz ausgezeichnet

Den dritten Platz belegte Miriam Steiner. Die 26-jährige freie Journalistin gestaltete einen Podcast für „Zeit Wissen – Woher weißt du das?“, und setzt sich darin mit der geschichtlichen Aufarbeitung der Pandemie auseinander.

„Engagement und analytische Fähigkeiten auf beachtlichem Niveau“, lautet die Begründung der Jury. Der freie Journalist Tobias Kurakin (23) bekam für seinen Artikel „Omas Vanillekipferl“ einen Anerkennungspreis verliehen.

Besonders Journalistinnen seien im Bewerbungsverfahren aufgefallen: "Die Damen haben offenbar längst die Herren im ‚Jung-Journalismus‘ überholt“, so Jury-Vorsitzender Georg Wailand. Das zeige sich auch an den ersten drei Plätzen.

Preisverleihung pandemiebedingt auf 2022 verschoben

Der Obmann des NÖ Journalismusvereins, ORF-NÖ-Chefredakteur Robert Ziegler, zeigte sich erfreut über die Beiträge: „Die Pandemie betrifft uns alle leider immer noch, und das schon sehr lange. Dabei ist es beeindruckend, wie kreativ und reflektiert sich junge Journalistinnen und Journalisten diesem Thema annähern."

Der NÖ Journalismuspreis wird seit 2009 vom Verein zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich vergeben und richtet sich an Jungjournalistinnen und -journalisten. Eine Jury ermittelt die Siegerbeiträge über ein Punktesystem. Die ersten drei Plätze sind mit 4.000, 3.000 beziehungsweise 2.000 Euro dotiert.

Feierlich übergeben werden die Auszeichnungen erst 2022. Die im November 2021 geplante Verleihung wurde aufgrund der derzeitigen Pandemielage verschoben.