Polizei Hubschrauber Wr. Neustadt Absturz Ermittlungen
Monatsrevue.at
Monatsrevue.at
Chronik

Obduktion nach Hubschrauberabsturz

Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Absturz des Hubschraubers von Ex-Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner die Obduktion des verstorbenen 50-jährigen Piloten angeordnet. Die Ermittlungen zur Ursache des Absturzes dauerten am Dienstag indes weiter an.

Während der umfangreiche Report der Flugunfallkommission noch längere Zeit in Anspruch nehmen dürfte, lag bereits ein Zwischenbericht des Landeskriminalamts zu den Geschehnissen vom Sonntagnachmittag vor. Dieser basiert laut Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, „auf ersten Ermittlungsergebnissen“ und u.a. auf Zeugenaussagen und lasse noch keine Rückschlüsse auf die Ursache zu. Weitere Details zu dem Bericht nannte der Sprecher nicht.

Der Helikopter hatte am Sonntag nach dem Absturz gegen 16.45 Uhr zu brennen begonnen. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Für den Piloten aus Kärnten kam jede Hilfe zu spät. Haselsteiner, der Eigentümer des Hubschraubers vom Typ Bell 429 GlobalRanger, befand sich nicht im Fluggerät. Der Unternehmer und ehemalige Politiker war kurz zuvor am Semmering ausgestiegen und zeigte sich in einer Reaktion „völlig geschockt und fertig“ – mehr dazu in Flugexperten untersuchen tödlichen Absturz (noe.ORF.at; 22.11.2021).

Fotostrecke mit 3 Bildern

Absperrband am Flughafen
FF Wiener Neustadt
Der Flugplatz war Sonntagabend abgesperrt. Dutzende Einsatzkräfte waren im Lösch- und Bergeeinsatz.
Einsatzort
ORF/ Tobias Hollerer
Der 50-jährige Pilot überlebte den Absturz nicht. Die Polizei ermittelt jetzt die Unfallursache
Einsatzort
FF Wiener Neustadt
Wiener Neustadt lag Sonntagabend in dichtem Nebel

Diskussion um Landung auf Sicht

Beim Landeanflug herrschte in Wiener Neustadt Nebel. Nicht zuletzt deshalb startete eine mediale Diskussion über ein sogenanntes Wolkendurchstoßverfahren nach Instrumentenflugregeln, im englischen Sprachgebrauch der Luftfahrt „IFR-Cloudbreaking Procedure“, über das am Dienstag „Kurier“ und „Österreich“ berichteten. Dabei wird der Pilot zuerst von der Flugsicherung gelotst, bis er anschließend selbst auf Sicht landen kann. Ein solches Regulativ war für die Flugplätze in Wiener Neustadt und Bad Vöslau (Bezirk Baden) zuerst umgesetzt, im Juli aber gestoppt worden, wie das Büro von Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) dem „Kurier“ mitteilte. Gesprochen wurde von einer Überarbeitung.

Nach Angaben der Austro Control ändert ein solches Verfahren aber nichts daran, dass am Ende im Sichtflug gelandet werden müsse. Beim Absturz am Sonntag hätte es daher „keinen Unterschied gemacht“, wurde im „Kurier“ betont.