Positiver Corona-Schnelltest
APA/Roland Schlager
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Coronavirus

Sanitätsdirektion warnt vor Corona-Partys

Meldungen über angebliche Corona-Partys in Niederösterreich haben „für tiefe Besorgnis“ gesorgt, sagt Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner. Dass sich Menschen mutwillig mit CoV infizieren wollen, um so einer Impfpflicht zu entgehen, sei nur schwer begreifbar.

Die Infektion könne zu schweren Erkrankungen mit Langzeitfolgen und unter Umständen auch zum Tod führen. „Wenn Sie selbst infiziert sind, bleiben Sie in Quarantäne und stecken Sie nicht absichtlich andere an. Abgesehen von dem menschlichen Leid, das Sie dabei auslösen können, kann das auch strafrechtliche Konsequenzen haben“, warnte Lechner am Donnerstag in einer Aussendung.

„Bringen Sie andere nicht mutwillig in Gefahr“

Zu angeblichen Corona-Partys hielt Lechner fest: „Als Ärztin muss ich mir in diesem Fall die Frage stellen, wo und wann die Medizin ihre Glaubwürdigkeit bei diesen Personen verloren hat.“ Seriöse Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben laut Lechner die Wirksamkeit der in Österreich zugelassenen Corona-Vakzine bescheinigt, unzählige Studien und die milliardenfache Anwendung der Seren haben auch die Verträglichkeit bestätigt.

„Es ist einwandfrei nachgewiesen, dass das Risiko einer Corona-Infektion mit schwerem Verlauf um ein Vielfaches höher ist als schwere Nebenwirkungen der Impfung. Das sind die Fakten“, betonte die Landessanitätsdirektorin. Bei Fragen sollte der Arzt oder die Ärztin des Vertrauens aufgesucht werden, riet Lechner: „Aber bringen Sie sich nicht selbst oder andere mutwillig in Gefahr!“ Und sie rät dazu, sich selbst und seine Liebsten durch die Impfung vor einer Corona-Infektion zu schützen.

47 positiv Getestete bei Autozulieferer im Bezirk Scheibbs

In Niederösterreich sind am Donnerstag 47 Infizierte beim Automobilzulieferer ZKW in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) registriert worden. Die Zahl der Fälle in dem Unternehmen ist damit gegenüber dem Vortag um sieben gestiegen. In einer Metallverarbeitungsfirma im Bezirk Scheibbs wurden nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) 28 Infizierte (plus zwei) gemeldet. Im Bezirk Horn sank die Zahl der positiv Getesteten um zwei auf 26.

Größere Cluster wurden außerdem in zwei Produktionsfirmen im Bezirk Amstetten gemeldet: In einem Betrieb gab es 24 Infizierte, neu ist ein Hotspot rund um ein Unternehmen mit 26 Erkrankten. In der Asylbetreuungsstelle Traiskirchen (Bezirk Baden) wurden 24 Fälle verzeichnet, einer mehr als am Vortag.

Der betroffene Autozulieferer wies darauf hin, dass es „nur sehr wenig zusammenhängende Fälle“ im Unternehmen gebe. Meist erfolge die Infektion durch Familienangehörige oder im privaten Umfeld, wie das Contact-Tracing zeige. Quer durch alle Abteilungen seien Mitarbeiter betroffen, „es entstehen jedoch keine Cluster am Arbeitsplatz durch Ansteckung von einem Kollegen an den anderen“, wurde in einer Stellungnahme festgehalten.

Die Mitarbeiter des Autozulieferers an den Standorten in Wieselburg und Haag (Bezirk Amstetten) kommen aus den Einzugsgebieten der Bezirke Melk, Amstetten und Scheibbs, die hohe Inzidenzen aufweisen. „Die Inzidenz in der Firma ZKW mit 3.000 Mitarbeitern spiegelt damit die allgemeine Inzidenz wider“, hieß es. Am Standort Wieselburg habe man seit Beginn auf professionelle Maßnahmen gesetzt, etwa mit eigener Test- sowie Impfstraße. „Nur durch die professionelle Corona-Taskforce und die rasche Anpassung an die flexiblen Rahmenbedingungen ist es ZKW möglich, in einem derart großen Betrieb die Produktion am Laufen zu halten“, wurde betont.