Chronik

Geplanter Raubüberfall aufgeflogen

Die Polizei hat einen geplanten Raubüberfall auf einen 90-Jährigen und dessen blinde Lebensgefährtin verhindert. Fünf Verdächtige hatten vor, die beiden in ihrem Haus im Bezirk Baden zu überfallen. Der Plan ist zum Glück bereits vorher aufgeflogen.

Die Tat sei sehr detailliert geplant gewesen, schilderte Polizeisprecher Johann Baumschlager gegenüber noe.ORF.at. Ihre Opfer hatten die Verdächtigen nicht zufällig ausgesucht.

„Dem 17-jährigen Haupttäter war die Örtlichkeit beziehungsweise das Opfer bekannt – aufgrund seiner vorübergehenden Tätigkeit bei einem Pflegedienst", so Baumschlager. Der Beschuldigte soll mit seinen Komplizen ein Fluchtfahrzeug sowie auch Waffen organisiert haben.

Faustfeuerwaffen und Schlagring
LPD NÖ Raubgruppe
Waffen, ein Schlagring sowie der Autoschlüssel des Fluchtfahrzeuges wurden gefunden

Bande wollte Opfer fesseln und ausrauben

Der jüngste Verdächtige sollte als Aufpasser fungieren, ein weiterer Mann beim Opfer läuten und es ablenken bevor der Rest der Bande bewaffnet in das Haus eindringen wollte. Die Opfer sollten gefesselt werden. Abgesehen hatten es die Verdächtigen auf das Auto des 90-Jährigen, auf Kredit- und Bankomatkarten sowie Wertgegenstände, heißt es von der Polizei.

„Hätten die Täter bei der Durchführung der Tat nicht genug Geld gefunden, wären sie auch bereit gewesen, die pflegebedürftige, blinde Lebensgefährtin des 90-Jährigen zu entführen, um weiteres Geld zu erpressen", so Baumschlager.

Am Tag der geplanten Tat observierten Cobra-Beamte das Haus im Bezirk Baden, ein Zugriff war während der Durchführung des Überfalles geplant. Der 90-Jährige wurde zuvor in Sicherheit gebracht, die Lebensgefährtin befand sich im Krankenhaus.

Fall wird am Donnerstag verhandelt

Da die Verdächtigen den Überfall aber aus organisatorischen Gründen nicht verüben konnten, wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden vier Faustfeuerwaffen, ein Schlagring sowie der Schlüssel des Fluchtfahrzeugs sichergestellt. Ein 15-jähriger Pole sowie ein 17- und 25- jähriger Serbe wurden festgenommen. Zwei weitere Beschuldigte wurden ausgeforscht. Bis auf den 25-Jährigen sind laut Polizei alle geständig.

Der Fall wird am Donnerstag am Landesgericht Wiener Neustadt vor einem Einzelrichter als Jugendstrafsache verhandelt. Vier Angeklagte müssen sich verantworten. Den Ermittlungen zufolge hatte ein weiterer Mittäter, ein 19-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Baden, acht hochpreisige Mobiltelefone im Gesamtwert von 10.429 Euro angemeldet bzw. angekauft und in einem Pfandhaus in Wien versetzt. Mit dem Erlös wurde ein als Fluchtfahrzeug vorgesehenes Auto angezahlt. Zur Anschaffung von Waffen und zur Ausbezahlung des Fahrzeuges waren noch weitere Handyan- bzw. -verkäufe vorgesehen.