Zollbeamte am Flughafen Wien in Schwechat haben am 14. Oktober 2021 rund 2,16 Millionen Pseudoephedrin-Tabletten beschlagnahmt
APA/BMF/Zoll
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Chronik

2,16 Mio. Pseudoephedrin-Tabletten beschlagnahmt

Zollbeamte auf dem Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) haben 2,16 Millionen Pseudoephedrin-Tabletten beschlagnahmt, die nach Angaben des Finanzministeriums für die Herstellung von 233 Kilogramm Crystal Meth gereicht hätten.

50 Kartons waren aus Dubai angeliefert worden. Es sei verhindert worden, dass Suchtmittel im Wert von acht Millionen Euro auf den europäischen Schwarzmarkt gelangen, kommentierte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) den Aufgriff vom 14. Oktober.

Pseudoephedrin ist eine Chemikalie, die zur Herstellung von Methamphetamin (Crystal Meth) benötigt wird. Für die Einfuhr in die EU ist der Finanz zufolge eine Genehmigung des Gesundheitsministeriums erforderlich, um den legalen Verwendungszweck der Chemikalie zu kontrollieren.

Absender aus Dubai, Empfänger in Nordmazedonien

Zielort der Kartons aus Dubai mit einem Gewicht von 2,2 Tonnen wäre Skopje in Nordmazedonien gewesen. Bei einer Sonderkontrolle im Zolllager fiel laut Finanzministerium zunächst auf, dass die Sendung aus nicht beschrifteten und teils offenen Paketen bestand und „Decancit SR“-Tabletten enthielt. Der für Arzneimittel ungewöhnliche Zustand der Verpackung und die große Menge hätten den Verdacht der Beamten geweckt. Der laut Packungsbeilage enthaltene Inhaltsstoff „120 mg Pseudoephedrin“ habe endgültig die Alarmglocken schrillen lassen.

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Ein Drogenschnelltest bestätigte den Wirkstoff Ephedrin, so das Ministerium. Nicht zuletzt stellten die Zollbeamten auch fest, dass es den in den Frachtpapieren angegebenen Empfänger in Nordmazedonien gar nicht gibt.

Tätergruppen, die sich mit der illegalen Drogenherstellung beschäftigen, würden auch nicht den Aufwand scheuen, die benötigte Chemikalie aus Arzneimitteln zu extrahieren, erläuterte das Finanzministerium. Wegen dieses Abzweigungsverdachts habe der Zoll das Bundeskriminalamt eingeschaltet. Österreich dürfte nur als Transitland benutzt worden sein. Den Ermittlungen zufolge dürften die Täter tatsächlich geplant haben, das Pseudoephedrin aus den Tabletten in einem Labor zu extrahieren und zur Herstellung von Crystal Meth zu verwenden. Die Arzneimittel werden vom Zollamt Österreich in weiterer Folge vernichtet. Die Ermittlungen in dem Fall laufen indes auf internationaler Ebene weiter.