LICHT INS DUNKEL

Ein Hund als Wegweiser durch den Alltag

Die 18-jährige Rebekka aus Wiener Neustadt hat eine genetisch degenerative Augenerkrankung. Ein Blindenführhund sorgt seit Kurzem für mehr Selbstständigkeit und Mobilität. LICHT INS DUNKEL hat einen Teil der Kosten übernommen.

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Mit Kommandos wie „Such Zebra“ oder „Bis Bord“ bringt die Labrador-Retriever-Dame Molly die 18-jährige Rebekka zum nächsten Zebrastreifen oder bis zur Bordsteinkante und damit sicher durch den Alltag. „Wir haben nicht viel Einschulung gebraucht, weil es gleich funktioniert hat“, freut sich die junge Frau über ihre neue Begleiterin.

Rebekka ist sehbehindert. In den vergangenen Jahren verschlechterte sich ihre degenerative Augenerkrankung, an der auch ihr älterer Bruder leidet, massiv. Die Sehzellen sterben dabei langsam ab. „Beide Kinder sind komplett gesund geboren“, schildert ihre Mutter Sandra Gottwald gegenüber noe.ORF.at, „es ist ein Gendefekt“. Bei ihrem Sohn machte sich die Krankheit im Alter von etwa zwei Jahren bemerkbar, „wir dachten, durch einen Unfall“. Rebekka war acht, als sich ihr Sehvermögen langsam verschlechterte. „Wir sind lange nicht daraufgekommen, dass es eine Netzhauterkrankung ist.“

Rebekka mit Blindenführhund
ORF
Rebekka und Molly sind schon nach kurzer Zeit ein eingespieltes Team

Die Familie erlebte durch die Krankheit der Kinder verschiedene emotionale Phasen: „Man will es dann zum Teil nicht wahrhaben, man kämpft dagegen an. Natürlich haben wir auch oft geweint, weil es uns so wehgetan hat, dass sie diese Krankheit haben.“ Eine Therapie half bei der Bewältigung, und in der Familie wurde viel über die besondere Situation der Kinder gesprochen. „Sie sind beide supertolle Menschen“, erzählt die sichtlich stolze Mama, „da bewältigt man das einfach besser“. Rebekkas Bruder studiert mittlerweile im Ausland.

„Menschen verhalten sich respektvoller“

Blindenführhund Molly ist nun eine zusätzliche Stütze und Erleichterung. Wenn der Vierbeiner dabei ist, ändert das auch die Art und Weise, wie andere Menschen mit Rebekka umgehen. „Die Menschen trauen sich nicht, mich einfach anzugreifen, weil sie nicht wissen, wie der Hund reagiert“, schildert Rebekka, „und sie sind viel respektvoller und fragen, ob sie helfen können. Sie greifen mich nicht an und schieben mich zum Beispiel nicht einfach in den Zug hinein oder hinaus.“

Rebekka mit ihrer Mutter
ORF
Zwei Kinder mit derselben Krankheit – der Blindenführhund hilft der Familie, diese Situation besser zu bewältigen

Rebekka richtet auch einen Appell an alle, die auf jemanden mit einem Blindenführhund treffen: „Bitte den Hund einfach ignorieren, nicht streicheln, füttern oder rufen, damit er sich komplett auf mich fokussieren kann.“ Denn nur dann können die beiden als perfektes Team den Alltag meistern.