Im Vergleich zu 2019 ist das durchschnittliche Bruttoeinkommen der Niederösterreicherinnnen und Niederösterreicher um 3,6 Prozent angestiegen, das entspricht 80 Euro. Abzüglich der Inflation verringerte sich der Zuwachs allerdings auf 48 Euro, teilte die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) am Mittwoch mit.
Werden Sozialversicherung, Lohnsteuer und Inflation berücksichtigt, erhöhte sich das Nettomedianeinkommen laut AKNÖ um durchschnittlich 46 Euro pro Monat. "Die Auswirkungen der Corona-Krise und steigende Energiepreise belasten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es muss daher entgegengesteuert werden“, so AKNÖ-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser.
Niederösterreich liegt auf Platz acht in Österreich
„Im Bundesländervergleich lag das niederösterreichische Medianeinkommen mit 2.314 Euro an achter Stelle, da Niederösterreich von Tirol (2.339 Euro) überholt wurde. Das Bundesland mit dem höchsten Einkommensniveau ist weiterhin Vorarlberg (2.568 Euro), jenes mit dem geringsten Medianeinkommen das Burgenland (2.053 Euro)“, erklärt AKNÖ-Wirtschaftsexperte Matthias Koderhold.
Das Mostviertel war laut Einkommensanalyse die Region mit dem höchsten Einkommensniveau, darauf folgte das Industrieviertel. Schlusslicht hinter dem Waldviertel war das Weinviertel, dessen Einkommensniveau 10,5 Prozent unter dem niederösterreichweiten lag.

Spitzenverdiener im Bezirk Amstetten
Betrachtet man die Bezirke, dann zeigt sich, dass Amstetten mit 2.600 Euro an der Spitze liegt. Die nächsthöchsten Medianeinkommen wiesen die Bezirke Scheibbs (2.444 Euro) und Gmünd (2.443 Euro) auf, gefolgt von der Statutarstadt St. Pölten mit 2.438 Euro. Der Bezirk mit dem niedrigsten Medianeinkommen war Krems (Land) mit 1.823 Euro.
Frauen verdienten 2020 mit 1.800 Euro um 838 Euro weniger als Männer (2.638 Euro). Die Einkommensdifferenz zwischen den Geschlechtern betrug damit wie im Vorjahr 31,8 Prozent. Österreichweit verringerte sich die Einkommensdifferenz im Jahresvergleich um 0,5 Prozentpunkte. Sie war mit einem um 29,3 Prozent geringeren Medianeinkommen der Frauen weniger stark ausgeprägt als in Niederösterreich.