Etwa 30.000 Kerzen werden jährlich im Betrieb hergestellt. „Wir haben unsere eigene Technik bei der Herstellung von Spitzkerzen entwickelt“, sagt Firmenchef Nathan Streibl. Der 29-Jährige übernahm die Kerzenmanufaktur vor sechs Jahren. Bei diesem Verfahren werden die Spitzkerzen nicht gepresst, sondern es wird Schicht für Schicht Wachs aufgezogen.
„Dieses Herstellungsverfahren gibt es österreichweit nur noch selten. Wir sind der einzige Betrieb, der auch noch durchgefärbte Spitzkerzen produziert“, erklärt Streibl. Mit diesem Tunkverfahren können 1.600 Kerzen gleichzeitig hergestellt werden. Etwa zwei Stunden dauert es, bis 30 Schichten Wachs aufgetragen sind und die Kerze fertig ist. Der Großteil dieser Kerzen wird an den Handel geliefert, der Rest an private Großkunden wie Gärtnereien oder Gastronomiebetriebe.
Erfahrung als wichtigste Zutat
Bei einer Temperatur zwischen 55 und 60 Grad Celsius wird das Wachs in die Form gegossen. „Wenn das Wachs zu heiß ist, kann es passieren, dass es sich in der Form so festsetzt, dass man es nicht mehr entformen kann“, so der Firmenchef beim Besuch von noe.ORF.at.
Handwerk aus Wachs
In Österreich gibt es nur noch wenige Kerzenmanufakturen. Eine davon befindet sich in Mittelbergeramt bei Gföhl im Waldviertel. Seit 50 Jahren werden in dem Familienbetrieb Kerzen händisch gegossen.
Das Kerzengießen und Färben lernte er im Familienbetrieb. „Von einer Generation zur nächsten ist dieses Wissen weitergegeben worden. Beim Kerzengießen kommt es sehr auf die Erfahrung an“, meint der 29-Jährige. In dem kleinen Familienbetrieb helfen auch noch zwei Mitarbeiter mit.
„Früher wurden Koch-Kerzen bis nach Hongkong oder Chicago geliefert. Mit der Massenware aus Asien waren wir ab den 1980er-Jahren international aber nicht mehr wettbewerbsfähig“, erläutert Streibl. Die Qualität der Kerzen sei am heimischen Markt jedoch nach wie vor gefragt. Der Geschäftsführer will auch neue Wege zu gehen. Seit einigen Jahren wird etwa Altwachs recyclet und für Fackelkerzen wiederverwendet.