Flughafen Wien Schwechat
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Wirtschaft

Flughafen: Zwischen Impfpflicht und Omikron

Lockdowns und Reisebeschränkungen haben ein großes Loch in das Budget des Flughafens Wien-Schwechat gerissen. In das Jahr 2022 blicken die Vorstandsdirektoren zuversichtlich. Sie hoffen auf die Impfpflicht und ausgerechnet auch auf die Omikron-Welle.

Der pandemiebedingte Umsatzausfall macht nicht weniger als 1,3 Milliarden Euro aus. „Kurzarbeit für über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein rigoroses Sparpaket konnten betriebsbedingte Kündigungen aber verhindern“, sagt Finanzvorstand Günter Ofner. Während einige Projekte noch länger auf Eis liegen werden, soll zumindest die Kurzarbeit Ende März vorbei sein.

Etwa zehn Millionen Passagiere landeten oder starteten im Vorjahr in Schwechat. Das sind so wenige wie zuletzt vor 24 Jahren. Heuer sollen es 17 Millionen Fluggäste sein, so Ofner im Gespräch mit noe.ORF.at: „Ich glaube, dass es ab Ostern und insbesondere im Sommer wieder eine Normalisierung im Reisebetrieb geben sollte.“

Große Hoffnungen legt er in die Impfpflicht. „Für den Tourismus ist diese der Weg zurück zur Normalität und es wäre wünschenswert, die Impfpflicht nicht nur bei uns zu praktizieren, sondern auch in Europa. Ich hoffe also, dass weitere Länder diesen Schritt gehen“, so Ofner.

Omikron „Anfang vom Ende der Pandemie“

Möglicherweise sei ausgerechnet aber auch die Omikron-Welle „der Anfang vom Ende der Pandemie“, sagt der für das operative Geschäft zuständige Vorstandsdirektor Julian Jäger: „Die Mischung aus einer steigenden Impfquote und der Omikron-Welle könnte die Chance bieten, dass wir tatsächlich schon im Sommer wieder ein sehr unbeschwertes Leben haben.“

Die Verkehrszahlen 2021 würden zeigen, wie die Pandemie, die unterschiedlichen Maßnahmen und die Impfquote korrelieren. „Der Anstieg bei den Impfungen und der grüne Pass haben die Buchungen stark in die Höhe getrieben. Wir glauben deshalb auch, dass wir im Sommer wieder 75 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen“, erklärte Jäger. Er erwartet, dass Destinationen im Süden Europas bzw. Flüge nach Nordamerika auch heuer besonders gefragt sein werden.

Massiv zurück ging währenddessen das Passagieraufkommen in den Fernen Osten „und hier an vorderster Front China, wo eine ganz strikte Covid-Politik gemacht wird. Da erwarte ich mir auch in den nächsten ein, zwei, drei Jahren nur ein sehr überschaubares Flug-Geschehen“, sagt der Vorstand für das operative Geschäft. 2021 lag das Minus bei den Passagierzahlen in den Fernen Osten bei 66,4 Prozent.

Neugestaltung des Terminal zwei im Finale

Sollte sich das Reisegeschehen wieder normalisieren, hofft man beim Flughafen Wien, „die verschobenen Investitionen umsetzen können“, ergänzt Ofner. Wo man auch in der Pandemie nicht gespart habe, sei im Bereich des Umweltschutzes. „Und so wird am Flughafengelände gerade die größte Photovoltaikanlage Österreichs errichtet.“

Keine Notwendigkeit bestehe wegen der niedrigeren Zahl an Fluggästen für die umstrittene dritte Piste. „Wichtige Projekte wie die Süderweiterung werden aber nachgeholt. Die Sanierung des Pier Ost wiederum ist sicher für einen längeren Zeitraum verschoben“, so der Finanzvorstand. Im Finale befindet sich die Neugestaltung des Terminal zwei. Dort wird es in Zukunft eine zentrale Sicherheitskontrolle und zusätzliche Gepäckausgabebänder geben.