„Herr Grillparzer“ wird 2022 beim Festival Wortwiege Kasematten gezeigt
Christian Mair
Christian Mair
Kultur

wortwiege: Mehr Programm in den Kasematten

Die Theatercompagnie wortwiege erweitert nach zwei Spielzeiten des Festivals „Bloody Crown“ ihren künstlerischen Betrieb in den Wiener Neustädter Kasematten. Ab heuer wird unter dem Titel „Wortwiege Kasematten“ ein Spielplan in zwei thematischen Zyklen geboten.

Während der Zyklus „Europa in Szene“ in direkter Nachfolge zu „Bloody Crown“ steht, setzt man im Zuge des zweiten Schwerpunkts „Szene Österreich“ ganz auf heimische Autoren, hieß es in einer Aussendung der Veranstalter.

Gezeigt werden die Stücke in „Szene Österreich“ von 24. Februar bis 13. März als sogenannte szenische Skizzen, ein Format, das laut wortwiege „Lesung, Musik und Inszenierung verbindet“ und Texte „in intimer Atmosphäre hautnah erlebbar“ macht.

Szene aus „Dantons Tod“ bei der Wortwiege Kasematten
Ludwig Drahosch
„Packende Neuinterpretation eines Klassikers – mit vier Frauen in allen Rollen“, schrieben die „Niederösterreichischen Nachrichten“ vorigen Herbst über „Dantons Tod“

Die Premierenausgabe setzt auf Werke von Theodora Bauer und Marie von Ebner-Eschenbach sowie Erwin Riess’ Stück „Herr Grillparzer fasst sich ein Herz und fährt mit einem Donaudämpfer ans Schwarze Meer“ (im Bild ganz oben) über Franz Grillparzer, der vor 150 Jahren verstarb. Gezeigt wird zudem der Kurzfilm „Die Großmutter“ nach der Novelle von Marie von Ebner-Eschenbach mit Erni Mangold und Flavio Schily.

Ziel ist ein „hochkarätiges Autorentheater“

„Mit der Erweiterung des bisherigen Spielbetriebs kommen wir unserem Ziel, in Wiener Neustadt einen Leuchtturm für hochkarätiges Autorinnen- und Autorentheater und internationalen Dialog in Kunst und Wissenschaft zu errichten, einen großen Schritt näher“, betonte Anna Maria Krassnigg, die künstlerische Leiterin. Heimischen Schriftstellern in einem eigenen Format eine Bühne zu geben, bezeichnete sie als einen logischen Schritt.

„Europa in Szene“ bietet – wie bereits Vorgänger „Bloody Crown“ – ab September Königsdramen, darüber hinaus aber auch andere europäische Narrative und Mythen in zeitgenössischen Fassungen. Eine Art Rahmenfunktion wird auch in Zukunft das Dialogformat „Salon Royal“ innehaben. Von April bis Juni werden zudem weitere Vorstellungen der wortwiege-Produktion „Dantons Tod“ von Georg Büchner zu sehen sein.