Auch der Anteil an Frauen, die sich selbstständig machten, stieg wieder: 47,3 Prozent der Gründer (ohne Personenbetreuer) sind weiblich. 2020 lag dieser Anteil noch bei 45,3 Prozent, „das bedeutet eine Steigerung um zwei Prozent und damit einen neuen Rekordwert: So viele weibliche Gründungen (ohne PersonenbetreuerInnen) gab es in Niederösterreich noch nie“, so die Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) in ihrer Aussendung.
Die beliebtesten Branchen nach Angaben der WKNÖ sind (ohne Personenbetreuer) der Direktvertrieb mit sieben Prozent, gefolgt von der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie mit 6,4 Prozent. „Ein Indiz dafür, dass in Zeiten wie diesen digitale Geschäftsmodelle immer mehr an Bedeutung gewinnen.“
Vier von zehn Neugründungen nebenberuflich
Bei den Motiven für die Unternehmensgründung stehe die Flexibilität im Vordergrund: Zwei Drittel (67,9 Prozent) führten die „flexiblere Zeit- und Lebensgestaltung“ als Hauptmotiv für ihre Gründung. „Wollte mein eigener Chef sein“ nannten 65,4 Prozent als Motiv, gefolgt vom Wunsch, „das Ausmaß an Verantwortung, das ich als Angestellter zu tragen hatte, im eigenen Unternehmen einzubringen“ mit 63,4 Prozent.
Fast die Hälfte (48,3 Prozent) der Gründerinnen und Gründer komme aus einer Angestelltentätigkeit. Viele möchten dieses „Sicherheitsnetz“ – zumindest am Beginn ihrer Selbstständigkeit – nicht missen, so die WKNÖ: Vier von zehn (39,5 Prozent) Neugründungen in Niederösterreich erfolgen nebenberuflich.
Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, betonte, dass die Zahl der Neugründungen insbesondere vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise erfreulich sei. „Es ist bemerkenswert, dass wir in einer wirtschaftlich so herausfordernden Zeit eine so hohe Anzahl an Gründungen haben“, sagte er. Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) sah damit bestätigt, dass man in Niederösterreich die „richtigen Rahmenbedingungen“ biete, um wirtschaftlich tätig zu sein.