2021 nahm die Zahl der Lehranfänger gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent zu. Durch private Kontakte, Zufall oder die Firmenhomepage des Lehrbetriebs fanden die meisten der befragten Jugendlichen ihre Lehrstelle. „Die Lehre liegt im Trend, sie ist am Puls der Zeit und eröffnet jungen Menschen sämtliche Möglichkeiten", betonte WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker am Dienstag. „Das wissen auch die Lehrlinge selbst, denn 90 Prozent der Befragten halten ihren Beruf für einen Zukunftsberuf.“
Jede zehnte Stelle in Niederösterreich kann nach Angaben der Wirtschaftskammer Niederösterreich nicht besetzt werden. Die „effektivste Waffe im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel“ sei die Lehre, betont Ecker: „Wer selbst ausbildet, kann dem Arbeitskräftemangel in seinem Betrieb am ehesten entgegenwirken und sicherstellen, dass er Mitarbeiter erhält, die den Bedürfnissen seines Unternehmens am besten entsprechen.“
Praktische Arbeit, Geld und Karriere motivieren zur Lehre
„Weil mir die praktische Arbeit Spaß macht“, „Weil ich schon eigenes Geld verdienen wollte“ und „Weil ich dadurch später gute Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten habe“ – das sind laut der am Dienstag vorgestellten Lehrlingsbefragung die drei Hauptgründe, warum sich junge Menschen für eine Lehre entscheiden. Vier von zehn Befragten gaben an, dass ihre Eltern bei der Berufswahl eine wichtige Entscheidungsstütze waren.
Die WKNÖ will künftig das Image der Lehre verbessern und so noch mehr Jugendliche dafür gewinnen. Intensiv beworben wird etwa das Modell „Lehre nach Matura“. Außerdem wurde das österreichweit einzigartige Modell „Lehre und Studium“ initiiert. Weitere Maßnahmen sind unter anderem der Talente Check und eine Schnupperlandkarte, die einen Überblick gibt, welche Betriebe Jugendlichen die Möglichkeit bieten, Berufe näher kennen zu lernen.