Von Südkorea bis Niederösterreich: Auf seiner Reise wanderte Won-Young Lee bereits durch 22 Länder, unter anderem besuchte er Japan, Vietnam, Indien, Georgien und zuletzt europäische Staaten. Vor wenigen Tagen war der gebürtige Südkoreaner nun auch in Niederösterreich zu Fuß unterwegs, der 65-Jährig protestiert im Rahmen der Aktion „New Silk Road for Life and No-Nukes“ gegen die Atomkraft. In Südkorea ist er Professor an der Suwon University.
An einem Tag gehe er fünf bis sechs Stunden, um an sein Ziel zu gelangen, erklärt er gegenüber noe.ORF.at. Damit schaffe er um die 25 Kilometer, und das fast jeden Tag. Nur hin und wieder müsse er einen Ruhetag einlegen, um wieder zu Kräften zu kommen.
Sightseeing beim Reaktor im Tullnerfeld
Seine Reise dokumentiert der 65-Jährige auf einem Blog, in dem er auch immer wieder über Begegnungen berichtet, die er unter anderem aufgrund seiner auffälligen Fahnen und seiner orangen Jacke macht. Sowohl Fahne als auch Jacke wurden mittlerweile zum Markenzeichen seiner weltweiten Wanderungen gegen Atomkraft.
Vor Kurzem erreichte Won-Young Lee die Grenze zu Österreich und landete im niederösterreichischem Marchegg. Nach einem Besuch in Wien war das niemals in Betrieb gegangene Atomkraftwerk Zwentendorf (Bezirk Tulln) eines seiner ersten Ziele. Mit seiner Aktion setzt er sich besonders für eine Abschaffung der Atomkraft weltweit ein: Nach den Nuklearkatastrophen sei es an der Zeit für eine atom-freie Welt, ist er überzeugt.
Ziel noch nicht erreicht
An Österreich gefällt ihm besonders, dass es umweltbewusst sei und sich gegen Atomkraft einsetze, erklärt Won-Young Lee. In seinem Blog fotografiert er immer wieder die Photovoltaikanlagen, die in Niederösterreichs Städten zu finden sind. Der Umgang mit der Umwelt in der Region sei für ihn „bemerkenswert“.
Zu Fuß ging er unter anderem durch Neulengbach, Unter-Tullnerbach (beide Bezirk St. Pölten) und anschließend weiter in die Landeshauptstadt St. Pölten. Mehr als fünf Stunden Fußweg später erreichte er auch Melk, bis er bei der nächsten Route über Ennsdorf und Wallsee (beide Bezirk Amstetten) weiter nach Oberösterreich marschierte, wo er derzeit eine Ruhepause einlegt.
Bis jetzt habe er fast 7.000 Kilometer zurückgelegt, rund ein Viertel davon in Europa. Das finale Ziel seiner Reise sei allerdings im Süden Europas: Nachdem er bereits den Dalai Lama in Indien getroffen habe, will er dem Papst im Vatikan begegnen.