Chronik

Wohnungslosenhilfe wird ausgebaut

Die Wohnungslosenhilfe in Niederösterreich soll ausgebaut werden. Die Verbesserungsmöglichkeiten wurden im Rahmen einer Studie erhoben. Künftig soll es etwa neue niederschwellig zugängliche Schlafplätze und eine digitale Karte geben.

Obdachlosigkeit hat viele Gesichter. Manche Menschen verlieren durch einen Schicksalsschlag ihr Zuhause, andere haben bereits jahrelang kein Dach über den Kopf. Um die Lücken im System aufzuzeigen, gab das Land Niederösterreich die Studie „Evaluation der Wohnungslosenhilfe“ in Auftrag – durchgeführt wurde sie von der Fachhochschule St. Pölten.

Der Endbericht zeige dabei die verschiedenen Dimensionen auf, die bei der Organisation der Wohnungslosenhilfe künftig mit zu bedenken seien, sagte Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), Landesrätin für Soziale Verwaltung. Erste Schritte zur Umsetzung seien bereits in die Wege geleitet. So würde man derzeit an der Schaffung von sogenannten „Non-Compliance“-Plätzen arbeiten. Diese seien noch niederschwelliger zugänglich als klassische Notschlafstellen. Außerdem soll es künftig eine digitale Landkarte aller Einrichtungen geben, wurde am Donnerstag betont.

Teschl-HOfmeister, Moser und Königsberger-Ludwig blicken auf die Studie
NLK Burchhart
Christiane Teschl-Hofmeister, Michaela Moser und Ulrike Königsberger-Ludwig besprechen die Studienergebnisse

Häusliche Gewalt treibt Frauen in die Obdachlosigkeit

Häusliche Gewalt sei in Zusammenhang mit Wohnungslosigkeit ein großes Thema, wurde betont. „Es ist essentiell, dass all jene Frauen, die Beratung und Schutz brauchen, diese so schnell wie möglich erhalten. Von Wohnungslosigkeit betroffene Menschen sind eine sehr heterogene Gruppe mit sehr unterschiedlichen Ausgangspositionen“, sagte Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP)

Michaela Moser, Professorin an der Fachhochschule St. Pölten und Autorin der Studie betonte am Donnerstag die vielen Gesichter der Obdachlosigkeit und meinte: „Es geht auch um Personen, die von Delogierung betroffen sind und sich ihre Wohnung nicht mehr leisten könnten“, so Moser.