Ukraine-Krieg

Geflüchtete Kinder: Schulen sind vorbereitet

1,7 Mio. Menschen sind bereits vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet, ein kleiner Teil davon auch nach Niederösterreich. In Schulen und Kindergärten bereitet man sich dennoch schon auf die Ankunft ukrainischer Kinder vor.

Im Gymnasium Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) hat man schon Erfahrung mit geflüchteten Jugendlichen. Bereits 2015 besuchten hier syrische und afghanische Kinder die Schule. Kommen nun ukrainische Flüchtlingskinder, wird auch dieses Mal nicht der Unterricht, sondern die psychologische Betreuung im Vordergrund stehen, sagt Irene Ille, Direktorin des Gymnasiums Purkersdorf.

„Die Kinder kommen ja doch mit sehr schwierigen Erfahrungen, die sie machen mussten, und es geht darum, dass man ihnen eine neue Form von Geborgenheit gibt“, so Ille. Das sei schon 2015 der Fall gewesen. „Ich denke, das werden wir wieder gut schaffen, wenn wir wollen – und wir wollen“, betont sie.

Schule
ORF
Im Gymnasium Purkersdorf wurden bereits 2015 geflüchtete Kinder und Jugendliche unterrichtet

Erwachsene und Kinder wollen helfen

Die Kinder und Jugendlichen hätten ein Trauma durchlebt, weiß auch Rene Bachmayer, der am Gymnasium Purkersdorf unterrichtet: „Es sind viele Familienmitglieder gestorben und auch die Flucht selbst ist natürlich unglaublich traumatisch.“ Deshalb sei es sehr wichtig, dass die Kinder schnell und positiv in der Klassengemeinschaft aufgenommen würden und sich wieder sicher fühlen könnten.

Noch ist unklar, wie viele Kinder und Jugendliche aus der Ukraine schlussendlich in niederösterreichische Schulen und Kindergärten kommen werden. Man ist aber für die kommende Herausforderung gewappnet, sagt Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP): „Wir sind vom Kindergarten bis in die Pflichtschule und in höhere Schulbereiche mit Dolmetschmöglichkeiten ausgestattet, mit psychologischer Unterstützung, mit Unterstützung von Lehrern und Pädagoginnen.“

Aber nicht nur die Erwachsenen wollen aktiv helfen, auch die Schülerinnen und Schüler wollen sich einbringen. „Man lernt etwas daraus“, sagt etwa der 17-jährige Lars. Neben neuen Leuten lerne man auch „andere Perspektiven und Blickpunkte kennen und das ist etwas, was einen charakterlich weiter aufbaut“, betont der Schüler.