Benefizkonzert Festspielhaus Vorschau 2
ORF
ORF
Kultur

Ein musikalisches Zeichen des Friedens

Gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Ukraine und Russland bestreitet das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich am Sonntag ein Benefizkonzert für Nachbar in Not im Festspielhaus St. Pölten. Es soll damit ein Zeichen des Friedens gesetzt werden.

An diesem Abend kommt das lyrische mit breiten, weichen aber auch nachdenklich stimmenden Klängen „Poéme für Violine und Orchester“ op. 25 von Ernest Chausson zur Aufführung. Am Pult der Tonkünstler steht der Dirigent und Direktor der National-Oper Kiev, der Ukrainer Mykola Diadiura.

Den Violinpart spielt Geigerin Diana Tishchenko, die auf der Krim geboren wurde. Der russische Violinist Sergej Dogadin, der ursprünglich den Geigenpart übernehmen hätte sollen, musste coronavirusbedingt absagen.

Festspielhaus in blau und gelb
MARTINA SIEBENHANDL
„Stand with Ukraine“ – Beleuchtung des Festspielhauses

Konzert mit hoher Symbolkraft im Festspielhaus

„Für uns war klar, dass jetzt die Kultur ein Zeichen setzen muss“, führt Paul Gessl, Geschäftsführer der niederösterreichischen Kulturbetriebe (NÖKU), der etwa das Landestheater, die Kunstmeile Krems oder das Tonkünstler-Orchester angehören, aus. „Die Kultur und somit auch die Betriebe der NÖKU werden unterstützt von der öffentlichen Hand, von der Gesellschaft, von den Steuerzahlern. Es ist somit eine Selbstverständlichkeit, der Gesellschaft in Zeiten wie diesen etwas zurückzugeben.“ Das Festspielhaus wird auch an diesem Abend in den ukrainischen Nationalfarben blau und gelb erstrahlen.

Viele Künstler seien an ihn herangetreten, sagte Gessl mit der Idee, doch ein Benefizkonzert auf die Beine zu stellen. Einige andere sind gezielt von der NÖKU angesprochen worden. Und so entstand dieser interessante Mix an Mitwirkenden. Die Regisseurin Ruth Brauer-Kvam wird Texte ukrainischer Autoren und Autorinnen lesen. Michael Schade, der Intendant der Barocktage Melk, wird als Gesangssolist mitwirken.

Konzert wird im Radio ausgestrahlt

Der ORF Niederösterreich zeichnet das Benefizkonzert am Sonntag auf und sendet es noch am selben Abend ab 20.04 Uhr zeitversetzt auf Radio Niederösterreich. „Der erste Auftrag des ORF Niederösterreich ist die Berichterstattung über die dramatischen Ereignisse. Ich sehe es aber auch als Auftrag, speziell auch des ORF Niederösterreich, zu zeigen, dass Kunst und Kultur die Kraft haben, in solch schwierigen Zeiten Brücken zu bauen. Das kommt bei diesem Konzert wunderbar zum Ausdruck, indem Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine und Russland gemeinsam auftreten“, ergänzt Robert Ziegler, der Landesdirektor des ORF Niederösterreich.

Der einheitliche Eintrittspreis bei diesem Konzert beträgt 50 Euro pro Person, für Personen unter 26 Jahren kostet eine Karte 25 Euro. „Wir müssen von den Eintrittskarten zehn Prozent Mehrwertsteuer abführen, aber von der übrigen Summe gehen 100 Prozent an ‚Nachbar in Not – Hilfe für die Ukraine‘“, sagt Gessl. In den Kartenpreis inkludiert ist ein Gratisbesuch eines der NÖKU-Ausstellungsbetriebe nach freier Wahl, gültig bis 31.12.2022.