Waschanlage Mehrwegverpackung Peböck Langenzersdorf Reinigung
ORF
ORF
„Im Fokus“

Peböck: Waschanlagen für Mehrwegbehälter

Seit Ausbruch der CoV-Pandemie haben Hygienestandards stark an Bedeutung genommen. Was im privaten Bereich das Händewaschen ist, sind in der Industrie professionelle Waschanlagen. Hergestellt werden derartige Anlagen von der Firma Peböck.

Bei der Firma Peböck mit Sitz in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) dreht sich alles um das Waschen und Trocknen von Mehrwegverpackungen aus Kunststoff. Derartige Verpackungen kommen in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. Das reicht vom Pharmabereich über die Automobilzulieferer und geht bis hin zur Lebensmittelindustrie.

„Das beginnt beim morgendlichen Gang zum Bäcker, wenn man sich einen Kaffee oder ein Weckerl holt. Im Hintergrund stehen dort Kunststoffkisten, mit denen der Bäcker seine Waren in die Filialen bringt und wieder retour. Diese Kisten reinigen wir auf unseren Waschanlagen“, erklärt Verkaufsleiter Victor Graumann. Aber auch im Supermarkt findet man viele Mehrwegverpackungen aus Kunststoff. „Im Obst- und Gemüsebereich finden wir mittlerweile überall Klappkisten. Auch diese müssen nach jedem Umlauf gereinigt werden“, so Graumann.

Waschanlage Mehrwegverpackung Peböck Langenzersdorf Reinigung
ORF
Die Kunststoffbehälter müssen nicht nur von Staub und anderen Partikeln befreit werden, vor allem im Pharmaziebereich müssen sie auch keimfrei sein

Maschinen funktionieren wie „Autowaschstraße“

Speziell im Bereich der Pharmazie wurden die Hygiene-Vorschriften aufgrund der Coronavirus-Pandemie zuletzt enorm verschärft. Das betrifft nicht nur die Produkte selbst, auch die Behälter, mit denen sie transportiert werden, müssen hohe Standards erfüllen. Hier reicht es nicht, dass die Behälter frei von Staub und anderen Partikeln sind, die Transportkisten dürfen auch keine Bakterien aufweisen.

„Wenn ich erkläre, wie unsere Maschinen aufgebaut sind, dann ist das wie eine Autowaschstraße“, sagt der Verkaufsleiter: „Man hat mehrere Wasch- und Trocknungsmodule, die man zusammensetzen kann. Dadurch hat man kleine Waschanlagen, die nur vier oder fünf Meter lang sind, bis hin zu großen Waschanlagen, die 30 Meter lang sind.“

Im Gegensatz zu früher werden die Waschanlagen heutzutage nicht mehr in Österreich produziert. In Langenzersdorf werden sämtliche Anlagen im Detail geplant und entwickelt, hergestellt werden die Maschinen in Tschechien. Laut Geschäftsführer Helmut Peböck liege das nicht nur an den niedrigeren Lohnkosten. „Entscheidender Grund war, dass wir in Österreich nicht mehr dieses Fachpersonal gefunden haben. Aus der Historie ist Tschechien immer schon ein Maschinenbauland gewesen und wenn wir heute nach Fachkräften suchen, dann bekommen wir dort hervorragende Chrom-Nickel-Stahl-Schweißer“, so Peböck.

Neues Hygienezentrum in Langenzersdorf

Weil die Nachfrage nach den Waschanlagen zuletzt gestiegen ist, soll in Tschechien noch im kommenden Jahr ein neues Werk in Betrieb genommen werden. Außerdem wird in Langenzersdorf ein modernes Hygienezentrum gebaut, das insgesamt eine Hallenfläche von 6.500 Quadratmeter haben soll.

Baugrund Hygienezentrum Peböck Langenzersdorf
ORF
Auf diesem Gelände in Langenzersdorf soll das neue Hygienezentrum gebaut werden. Laut Verkaufsleiter Victor Graumann (li.) und Geschäftsführer Helmut Peböck (re.) soll der erste Abschnitt noch Ende des Jahres fertig sein

In diesem neuen Zentrum kommen laut Peböck dann auch die neuen, modernen Waschanlagen zum Einsatz. „Sie entsprechen den neuesten Hygienenormen. Die beziehen sich darauf, dass auch die Maschine kein Keimherd werden soll, sondern dass die Maschine leicht reinigbar ist“, erklärt der Geschäftsführer. Außerdem sei auch die Klimaneutralität wichtig. „Das ist uns gelungen, indem wir eine Zentrifugaltrocknung machen, wo die Behälter nicht mehr mit Luft abgeblasen und mit Heißluft getrocknet werden, sondern eben durch zentrifugieren.“

Damit funktionieren die neuen Waschanlagen wie eine Schleuder, wobei sich die Maschinen per Knopfdruck selbst reinigen können. Gleichzeitig würde das Einsparungen von bis zu 80 Kilowatt pro Maschine und Stunde ermöglichen. Die wichtigsten Absatzmärkte der Firma Peböck sind Mittel- und Osteuropa. Neben Österreich sind das Deutschland, Tschechien, Ungarn und Rumänien.

Peböck: Hygiene für Mehrwegbehälter

Seit Ausbruch der Pandemie haben Hygienestandards stark an Bedeutung gewommen. Die Firma Peböck in Langenzersdorf fertigt Waschanlagen für die Industrie.