Elisabeth und Veronika Aigner
GEPA pictures/Patrick Steiner
GEPA pictures/Patrick Steiner
SPORT

Gold und Silber im Slalom für die Aigner-Schwestern

Bei den Paralympics in Peking hat es am Samstag die nächsten Medaillen für Familie Aigner aus Gloggnitz gegeben: Veronika – mit Schwester Elisabeth als Guide – gewann im Slalom zum zweiten Mal Gold, Silber ging an ihre Schwester Barbara.

Es ist bereits Gold Nummer vier für Familie Aigner aus Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen). Veronika Aigner, die am Freitag schon den Riesentorlauf gewonnen hatte, siegte im Slalom der sehbehinderten Damen mit ihrer Schwester Elisabeth als Guide ganz überlegen. „Wenn mir das jemand zu Wochenbeginn gesagt hätte, hätte ich gesagt, dass er spinnt“, so der knappe Kommentar der Goldmedaillengewinnerin nach dem gewonnenen Rennen.

„Nach dem ersten Durchgang hat mein rechtes Knie zu schmerzen begonnen.“ Aber mit dem Familiennamen Aigner gebe man nicht auf, sagte die 19-Jährige. Schwester Barbara holte mit Guide Klara Sykora am Samstag Silber, nach Riesentorlauf-Bronze am Freitag. „Wir sind sehr stolz, dass wir es wieder aufs Podest geschafft haben“, so die 16-Jährige.

Paralympic Winter Games Beijing 2022, slalom, ladies. Image shows Elisabeth Aigner, Veronika Aigner, Klara Sykora and Barbara Aigner (AUT).
GEPA pictures/Patrick Steiner
Freude über Gold und Silber im Slalom: Elisabeth Aigner, Veronika Aigner, Klara Sykora und Barbara Aigner (v.l.)

Am Samstag holte Langläuferin Carina Edlinger außerdem nach Gold im Sprint auch Bronze in der Mitteldistanz. Österreich hält vor dem Schlusstag der Paralympics nun bei zwölf Medaillen – fünf in Gold, vier in Silber und drei in Bronze.

„Einen auf Michi Dorfmeister machen“

„Mit zwei Goldenen kann ich jetzt wirklich einen auf Michi Dorfmeister machen“, sagte Veronika Aigner, die mit ihrer Schwester und Guide Elisabeth Aigner schlussendlich 1,71 Sekunden Vorsprung auf Barbara mit Guide Klara Sykora und 4,78 Sekunden auf die drittplatzierte Slowakin Alexandra Rexova hatte. Die Kärntnerin Elina Stary (Guide Celine Arthofer) schafft nach Platz vier im Riesentorlauf mit dem sechsten Rang ein weiteres Spitzenergebnis bei ihren ersten Paralympics. Die 15-Jährige ist die jüngste Athletin im gesamten Teilnehmerfeld.

Veronika und Elisabeth Aigner beim Slalom bei den Paralympics
AP/OIS/Joel Marklund for OIS
Nach ihrem Triumph im Riesenslalom fuhr Veronika mit Schwester und Guide Elisabeth Aigner auch im Slalom zu Gold

Dabei hätte es das goldene Duo Aigner/Aigner beinahe wieder nicht zu den Paralympics geschafft. War Veronika vor vier Jahren in Pyeongchang um eineinhalb Monate zu jung, musste sie vor Peking erst einen Fitnesstest bestehen, um an den Start gehen zu können. „Umso stolzer sind wir jetzt, dass es so ausgeht“, sagte die 19-Jährige, für die der Teamspirit der Schlüssel zum Erfolg war.

„Wir haben immer an unsere Ziele geglaubt. Der Weg war nicht einfach, aber das ist bei uns in der Familie scheinbar immer so, dass es immer über irgendwelche Umwege gehen muss", sagte Veronika Aigner. Grund zum Lachen hatte auch Schwester Barbara. „Im ersten Durchgang wäre sicher mehr drin gewesen, aber im zweiten Durchgang ist dann trotz der schwierigen Bedingungen alles aufgegangen“, sagte die 16-Jährige. „Der heutige Tag ist megacool.“

Aigner-Festspiele könnten fortgesetzt werden

In den vergangenen Tagen räumte bei den Paralympics auch Bruder Johannes Aigner groß ab. Der 16-Jährige gewann bisher zwei Mal Gold sowie eine Silber- und Bronzemedaille. Zuletzt siegte er am Donnerstag mit Guide Matteo Fleischmann im Riesentorlauf. Im Slalom hat der Teenager am Sonntag in seinem fünften und letzten Renneinsatz die Chance auf weiteres Edelmetall. „Im Slalom können wir sehr viel gewinnen, aber auch einiges verlieren. Wir werden probieren, noch einmal aufs oberste Treppchen zu fahren“, sagte Aigner. Fleischmann fügte hinzu: „Wenn sich der Hansi das in den Kopf setzt, dann bin ich dabei!“