Tiere

„Spiderman“ sammelt zuhause 130 Spinnen

Er ist der „Spiderman“ von Türnitz (Bezirk Lilienfeld): Clemens Schweiger, ein 20-jähriger Biologiestudent, hat mittlerweile fast 130 Spinnen daheim. Er hält und züchtet die Achtbeiner aber nicht nur, sondern filmt sie auch – für ein Millionenpublikum im Internet.

Der Garten von Clemens Schweigers Eltern in Lehenrotte in Türnitz ist das „Reich der Spinnen“. Dort wohnen die Achtbeiner in einem eigenen Häuschen. 35 verschiedene Arten sammelte er bereits. „Meine Lieblingsspinnen sind die ‚Electric Blue‘ – das ist eine grabende asiatische Spinne – und die kolumbianische Trichternetzspinne. Bei beiden fasziniert mich das Jagdverhalten und die Art, wie sie das Netz bauen“, erzählt er bei einem Besuch.

Seine Faszination für Spinnen begann schon im Kindergarten. „Schon als Fünfjähriger habe ich mit Becherlupen Insekten und Spinnen gefangen und diese dann in Gurkengläsern gehalten. Meine Begeisterung für Vogelspinnen ist dann mit 14 Jahren auf einer Terraristik-Messe entfacht“, so Schweiger.

Die Zahl der Spinnen wurde immer mehr. Zugute kommt Schweiger, dass man diese sehr „platzsparend" halten kann, wie er sagt. Die Arten, die er hält, würden nämlich auch in der freien Natur nur zum Fressen aus ihren Höhlen kommen. „Herauskommen bedeutet in diesem Fall, dass die Spinnen kurz ihre Beine aus der Höhlenöffnung strecken, um die Beute zu fangen. Weiter entfernen sich die Tiere meistens nicht von der Höhle“, sagt Schweiger.

Spinnen aus der ganzen Welt

Schon im Kindergarten haben ihn Spinnen und Insekten fasziniert: In einem eigenen Haus im Garten wohnen die Spinnen von Clemens Schweiger – 35 verschiedene Arten, aus ganz unterschiedlichsten Regionen der Welt.

Spinnen begeistern Millionenpublikum im Internet

Mit der Leidenschaft Spinnen zu sammeln ging schon bald auch das Fotografieren der Tiere einher. Auch Informationen und Wissen zu den nicht von allen geliebten Tieren wollte Clemens Schweiger verbreiten. Seit etwa einem Jahr filmt er die Tiere deshalb professionell und verbreitet seine Videos im Internet. Auf Instagram folgen ihm bereits knapp 130.000 Menschen. Seine Videos erreichen laut eigenen Angaben im durchschnitt zwei Millionen Seherinnen und Seher pro Woche.

„Ich versuche den Leuten zu vermitteln, wie interessant Spinnen sind. Besonders gerne zeige ich auf den ersten Blick unscheinbare Spinnen – mit Nahaufnahmen und Fütteraufnahmen – weil wirklich alle Spinnen faszinierend sind. Oft sieht man erst in den Makroaufnahmen die wunderschönen Färbungen der Tiere“, erzählt Schweiger.

Sein nächstes Projekt ist eine Kurzdokumentation über österreichische Spinnen. „In Österreich gibt es so viele interessante Spinnenarten, weil es viele verschiedene Naturräume gibt", sagt der 20-Jährige. „Ich habe schon Spinnen bei den Kärntner Seen gefilmt – dort gibt es Dolomedes-Arten, also Wasserspinnen. Und auch beim Neusiedlersee gibt es spektakuläre Spinnenarten, etwa die Südrussische Tarantel.“

Österreich habe da viel mehr zu bieten als man glaubt, ist er überzeugt. Ein besonderes Augenmerk will der „Spiderman“ Niederösterreichs künftig aber auf die europäischen Wolfsspinnen richten, die es auch in Lehenrotte gibt.