Landesstrategie Stift Melk
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Politik

Wie Niederösterreich sich für die Zukunft rüstet

Am Mittwoch hat im Stift Melk die letzte der fünf Diskussionsrunden im Rahmen der Landesstrategie 2030 stattgefunden. Deren Inhalte werden nun – ebenso wie die Ideen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher – in die Strategie einfließen.

Im März des Jahres 1089 zogen Mönche in ein Kloster auf dem Klosterfelsen in Melk. 933 Jahre später war das Stift Melk am Mittwoch Austragungsort der letzten von fünf „Zukunftsdiskussionen“ im Rahmen des Prozesses zur neuen Landesstrategie Niederösterreich 2030. Die Diskussion war auch vom Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Hilfsbereitschaft geprägt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) dankte „allen, die helfen, allen Hilfsorganisationen, Einsatzorganisationen, der Zivilbevölkerung.“

Der Krieg präge auch das aktuelle Europa, stellte der Schriftsteller Ferdinand von Schirach fest: „Was wir geraden erleben, ist etwas, das es nur am Beginn der Europäischen Union gab – einen großen Zusammenhalt." Rund um die zentralen Fragen, wie und wovon wir künftig leben werden, führte die Diskussion auch zum Thema der sozialen Medien: „Wenn wir es nicht schaffen, das zu regulieren und zwar hart und klar zu regulieren, wachen wir in einer anderen Gesellschaft auf. Es ist richtig, die Kinder dazu zu bringen, zu sagen: Pass auf! Schau dir das genauer an!“, so der Schriftsteller.

Spera: „Manko“ bei der Diskussionskultur

Die ehemalige ORF-Journalistin und Direktorin des Jüdischen Museums in Wien Danielle Spera sieht in der Bildung eine zentrale Antwort auf die Echokammern der Zeit. Man solle in Österreich noch mehr in eine Diskussionskultur investieren – „eine Diskussionskultur, die wir schon in den Schulen den Schülerinnen und Schülern beibringen. Das ist etwas, wo wir sicherlich ein Manko haben. Wir können in Österreich nicht so gut diskutieren, wie es zum Beispiel in Deutschland der Fall ist“, so Spera.

Mikl-Leitner Landesstrategie
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Laut Mikl-Leitner gibt es künftig viele Herausforderungen, daher brauche es eine klare Landesstrategie

Mikl-Leitner: „In vielen Bereichen unabhängiger werden“

Nach fünf Diskussionsabenden mit internationalen und hochkarätigen Gästen ist es nun an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Laut Mikl-Leitner zeigt sich, „dass wir einfach in vielen Bereichen unabhängiger werden müssen. Sei es im Bereich der Energie oder etwa im Bereich der Medizin.“

Ähnlich sieht das auch Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ): „Wir sollten die Zukunft so gestalten, dass wir unabhängiger sind, dass wir uns selbst ernähren können.“ Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) wünscht sich in Zukunft eine „Gesellschaft des sozialen Zusammenhalts – eine Gesellschaft der wirtschaftlichen Prosperität und eine Gesellschaft der Bildung, Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft, an die jeder glauben kann“.

Die Diskussionen werden nun – ebenso wie die Ergebnisse der Ideen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die per Fragebogen erhoben wurden – in die Strategie einfließen. Diese soll im Oktober präsentiert werden.