ÖBB Cityjet Doppelstock
ÖBB/Stadler
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Verkehr

Neue Cityjet Doppelstockzüge für Ostregion

Die Nah- und Regionalverkehrsflotte der ÖBB wird in der Ostregion erneuert. Die ÖBB bestellen 41 neue Cityjet Doppelstockzüge. Ab 2026 sollen sie auch in Niederösterreich im Einsatz sein.

20 sechsteilige und 21 vierteilige Garnituren um etwa 600 Millionen Euro bestellten die ÖBB für die Ostregion. Die ersten Züge des „Cityjet Doppelstock neu“ werden voraussichtlich Anfang 2026 in Ostösterreich fahren. Gefertigt werden die neuen Züge von Stadler am Standort in St. Margrethen in der Schweiz.

„Mit diesen 41 neuen Cityjet Doppelstockzügen modernisieren wir unsere Nahverkehrsflotte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland noch weiter. Ab 2026 bieten wir unseren Fahrgästen noch mehr Platz und Komfort“, betonte ÖBB-Chef Andreas Matthä.

Der Elektrotriebzug ist für bis zu 160 km/h konzipiert und bietet etwa 610 Sitzplätze, 70 Sitze mehr als bei den jetzigen Doppelstockzügen, heißt es. Durch ein verbessertes Beschleunigungsverhalten sei er besonders für dicht getaktete Strecken geeignet, teilten die ÖBB am Donnerstag mit.

Barrierefrei und viel Platz für Fahrräder und Kinderwägen

Jeder Wagen verfüge über einen Niederflureinstieg sowie einen Mehrzweckbereich mit mehr Platz und Barrierefreiheit für Reisende mit Fahrrädern, Kinderwägen oder Gepäck. Im Vergleich zu den herkömmlichen Doppelstockzügen, die derzeit unterwegs sind, können bis zu doppelt so viele Räder transportiert werden, informierten die ÖBB.

Des Weiteren bieten die Züge Klimaautomatik, Steckdosen mit USB-Anschluss in jeder Sitzplatzreihe und gratis WLAN. Für Reisende mit eingeschränkter Mobilität stehen im Mittelwagen der Garnituren Rollstuhlstellplätze mit höhenverstellbaren Seitenwandtischen zur Verfügung.

Verzögerung durch Rechtsstreit

Im Februar wurde bekannt, dass Stadler nun doch Doppelstockzüge an die ÖBB liefern darf. Nach einigen Unklarheiten zu der elektronischen Signatur von Stadler habe der Verwaltungsgerichtshof in Wien letztinstanzlich den Weg für den Auftrag freigemacht, teilten die Ostschweizer damals mit. Dem war ein Rekurs vom Konkurrenten Alstom vorausgegangen. Die ÖBB sah sich in der Folge gezwungen, den bereits an Stadler erteilten Zuschlag zu widerrufen.

Dass sich der Zeitplan verschiebt, war im September 2021 bekannt geworden. Das Bundesverwaltungsgericht erklärte die Zuschlagserteilung an Stadler am 10. September für nichtig, weil die Angebotsprüfung durch die ÖBB-Personenverkehr AG fehlerhaft gewesen sein soll, wie der „Standard“ damals aus ÖBB-Aufsichtsratskreisen berichtete. Demnach hatte Stadler sein Angebot mit digitaler Signatur abgezeichnet, allerdings nicht mit der richtigen.