Kröte
pixabay/Josch13
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Tiere

Helfer zum Krötensammeln gesucht

Kröten, Frösche und Molche sind wieder auf Wanderschaft, um zu ihren Laichplätzen zu kommen. Weil sie dabei Straßen queren müssen, überleben das viele Tiere nicht. Daher werden Helfer gesucht, die die Amphibien einsammeln und über die Straße tragen.

Jedes Frühjahr, wenn die Temperaturen um die zehn Grad erreichen und der Regen wärmer wird, begeben sich die heimischen Amphibien auf Laichwanderung. Wegen der Kälte und Trockenheit heuer etwas später als sonst, sind nun die ersten Frösche, Kröten und Molche auf ihrer „Hochzeitsreise“, heißt es in einer Aussendung des Landes.

Straßen entlang von Gewässern oder Feuchtgebieten können dabei aber für viele Amphibien zur Todesfalle werden. Der niederösterreichische Straßendienst bemüht sich deshalb seit vielen Jahren, Maßnahmen zur Rettung der Amphibien zu setzen, denn manche Arten seien bereits akut gefährdet, wird betont.

Tunnel und Zäune für Amphibien

Seit 2009 gibt es das Projekt „Amphibienschutz an Niederösterreichs Straßen“ des Naturschutzbundes Niederösterreich, des niederösterreichischen Straßendienstes und der Abteilung Naturschutz beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung. Dazu wurden alle Amphibienwanderstrecken ausfindig gemacht. Außerdem werde vermehrt Augenmerk auf Veränderungen im Wanderverhalten der Tiere gelegt, heißt es in der Aussendung. So will man die Schutzmaßnahmen an die Gewohnheiten der Tiere anpassen.

Frösche
ORF
Dort, wo es keine Zäune gibt, sammeln Freiwillige die Amphibien ein

Zweimal pro Jahr, im Frühjahr und im Herbst, montiert der Straßendienst mehr als 60 Kilometer Schutz- und Leiteinrichtungen an 176 Standorten, um den Weg der heimischen Amphibien sicherer zu gestalten. An zwölf Strecken sind dauerhafte Schutzeinrichtung installiert, etwa bei der Umfahrung Maissau (Bezirk Hollabrunn). Diese Schutzeinrichtungen bestehen aus Amphibientunneln und permanenten Leiteinrichtungen, welche die Tiere zu den Tunneln leiten.

Der größte Teil der Schutzmaßnahmen besteht allerdings aus mobilen Leiteinrichtungen, die von den Mitarbeitern der zuständigen Straßenmeistereien jedes Jahr vor Beginn der Krötenwanderung aufgebaut und danach wieder abgebaut werden, etwa an der L 92 zwischen Gaming und Gresten (Bezirk Scheibbs). Der Aussendung zufolge stellen die Mitarbeiter der Straßenmeisterei Gaming dort einen rund 720 Meter langen Amphibienschutzzaun auf. Solche Zäune sind meist um die 40 Zentimeter hoch und verhindern, dass die Tiere auf die Fahrbahn springen. Stattdessen wandern sie an den Absperrungen entlang.

Freiwillige sammeln Kröten ein

Dabei sind jedes Jahr auch viele private Helferinnen und Helfer in ganz Niederösterreich im Einsatz. Entlang der aufgestellten Zäune sind etwa alle 15 Meter Kübeln in den Boden eingegraben, dort fallen die Tiere hinein. Rund 377 Helferinnen und Helfer des Netzwerkes Amphibienschutz tragen sie anschließend auf die andere Straßenseite und lassen sie dort wieder frei.

Hinweis:

Freiwillige Helferinnen und Helfer können sich an den Naturschutzbund NÖ wenden:

noe@naturschutzbund.at

Tel: 01/4029394

Auch dieses Jahr sucht der Naturschutzbund wieder nach Helferinnen und Helfern, die die Tiere entlang der Krötenzäune oder dort, wo es keine Zäune gibt, direkt von der Straße einsammeln, sagt Peter Lengauer vom Naturschutzbund. Dazu brauche es aber immer mehrere Freiwillige: „Ein Teil muss ein Auge auf die Autos haben, die anderen sammeln die Tiere von der Straße ein“, so Lengauer. Besonders viel zu tun gebe es zwischen der Abenddämmerung und Mitternacht, denn dann seien die Tiere am liebsten unterwegs.