Aludosen in einem Müllcontainer
APA/HERBERT NEUBAUER
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Umwelt & Klima

Wenn aus Aludose wieder Aludose wird

In Kottingbrunn (Bezirk Baden) hat sich ein Unternehmen auf die Wiederverwertung von Aluminiumdosen spezialisiert. Damit verbessert sich deren Umweltbilanz. Das Recycling braucht nämlich weniger Energie, als wenn eine neue Dose hergestellt wird.

Die SKAPA Recycling GmbH sammelt Aluminiumdosen bei Gemeinden, Veranstaltungen oder etwa Schrotthändlern ein. Derzeit fahre man diese Sammelaktionen in Ostösterreich hoch, sagt Geschäftsführer Anton Skalnik. Die Firma biete Recycling „von Dose zu Dose“ an.

In der Tat lässt sich Aluminium sehr gut recyceln. Bei der Wiederverwendung verschlechtert sich, anders als etwa bei Glas oder Kunststoffen, auch die Qualität des Aluminiums nicht merklich. In den vergangenen Jahren lag die Recyclingquote bei Aludosen in Österreich laut der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), heimischer Marktführer der Sammel- und Verwertungssysteme, um die 70 Prozent. In diesem Bereich liegt auch der europäische Durchschnitt.

Aber die erste Herstellung des Stoffes ist umweltbelastend, ressourcen- und energieintensiv: Aluminium besteht aus dem Erz Bauxit, beim Abbau fällt giftiger Rotschlamm an. Für die Herstellung eines Kilogramms Aluminium werden ca. 13 bis 18 Kilowattstunden Energie benötigt. Beim Recycling wird weit weniger Energie verbraucht. Je öfter Aluminium also recycelt wird, desto besser wird seine Umweltbilanz.

Hausmüll 2019 in Niederösterreich

  • Papier: 109.473 Tonnen
  • Glas: 45.728 Tonnen
  • Leichtverpackungen: 28.715 Tonnen
  • Metalle: 5.842 Tonnen

Quelle: ARA

Für Aludosen kommt Einwegpfand

Der Entwurf zur Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes sieht auch ein verpflichtendes Pfand auf Aluminium-Gebinde im Lebensmittelhandel, inklusive Diskont, vor. Geplant ist das ab 1. Jänner 2025. Auf dieses Pfand einigten sich die REWE Gruppe, Hofer und Lidl Österreich mit der Getränkeindustrie im Oktober 2021. Damit könnte auch die Rücklaufquote von Aludosen steigen.

Landet die Dose in der Natur oder auf einer Deponie, dauert die Verrottung etwa 200 Jahre. Kommt die Dose zurück in den Verwertungskreislauf, kann sie zu Alufolie, zu einem Joghurtdeckel oder erneut zu einer Dose recycelt werden. Die SKAPA Recycling GmbH in Kottingbrunn entwarf die Verarbeitungsanlage, um aus Dosen wieder Dosen zu machen, nach eigenen Angaben selbst.

Erst 2017 habe man den Standort im Wirtschaftspark Kottingbrunn um eine Produktionshalle in der Größe von 1.500 Quadratmeter vergrößert. Der Wirtschaftspark wird von der landeseigenen Wirtschaftsagentur ecoplus betrieben. Mit Unternehmen wie SKAPA bereite man den heimischen Wirtschaftsstandort auf zukünftige Herausforderungen vor, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).