Mädchen machen Selfie
pixabay
pixabay
Chronik

Jugendliche blicken positiv in die Zukunft

Was beschäftigt Niederösterreichs Jugend? Dieser Frage ist die niederösterreichische Jugendbefragung nachgegangen. Dabei zeigt sich, dass mehr als 90 Prozent der Jugendlichen trotz der Belastungen durch die CoV-Pandemie mit einer positiven Zukunft rechnen.

Die Zahl an Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stieg mit Ausbruch der CoV-Pandemie massiv an. Trotzdem sind die jungen Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher laut der Jugendbefragung 2022 wieder optimistisch, wenn es um ihre private und berufliche Zukunft geht.

Ein Lokalaugenschein in der St. Pöltner Innenstadt am Montag bestätigt das. „Es kann nur besser werden“, sagt etwa der 30-jährige Kurt. Dem schließt sich die 23-jährige Marlene an und fügt hinzu: „Ich glaube, wenn ich nicht positiv in die Zukunft blicke, würde es mir auch nichts bringen.“ Und der 16-jährige Nikola ist „optimistisch, dass die Coronavirus-Situation jetzt langsam aber doch endet, dass wir in die Normalität zurückkehren“.

Jugend sieht Zukunft positiv

Zwei Jahre Pandemie haben vor allem auch die jungen Menschen im land getroffen – Ihnen kostbare Zeit gestohlen. dennoch blicken 90 Prozent der Jugendlichen in NÖ optimistisch in die Zukunft, wie eine Jugendbefragung unter 500 Jugendlichen zeigt.

Fehlende Sozialkontakte als Belastung

Das Coronavirus spielt in der Jugendbefragung 2022 eine wichtige Rolle. 69 Prozent der knapp 600 Befragten gaben an, Treffen mit ihren Freunden und Verwandten während der Lockdowns vermisst zu haben. Außerdem wird Covid als wichtigstes gesellschaftspolitisches Thema angesehen. „Wir sehen hier, dass nach wie vor dieses Fehlen der Sozialkontakte der wesentliche belastende Faktor der jungen Menschen ist“, sagt Jugendforscher Manfred Zentner von der Donau-Universität Krems.

Nach dem Coronavirus gaben die meisten Befragten Umweltverschmutzung, den Klimawandel, Gewalt an Frauen, Hass im Netz und Korruption als wichtige gesellschaftspolitische Themen an. Für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen persönlich sind laut Studie aber Familie, Gesundheit, Liebe, Beziehung und Beruf am wesentlichsten.

Jugendliche draußen am Handy
ORF
100 Prozent der Jugendlichen bis 15 nutzen Internet häufig in ihrer Freizeit

Nicht in der Studie enthalten ist der Ukraine-Krieg, denn die Befragung fand noch vor Kriegsausbruch statt. Aktuell scheint er aber ebenfalls ein großes Thema bei den jungen Menschen zu sein. In der St. Pöltner Innenstadt nennen gleich mehrere der von noe.ORF.at Befragten den Krieg als aktuelles Top-Thema. „Das ist für mich eine Katastrophe, was da drüben passiert“, sagt etwa der 19-jährige Manuel.

Bedeutung des Internets für Junge enorm

Wenig überraschend steht das Internet als präferierte Informationsquelle und liebste Freizeitaktivität an erster Stelle. „Unter den Befragten kann sich niemand vorstellen, auf Internet oder Social Media zu verzichten. Über Politik und Gesundheit informieren sich die Jugendlichen auch zuerst über Social Media, in der Politik folgen darauf TV, Radio und Zeitungen, in der Gesundheit kommt TV nur auf knapp 40 Prozent. Die Schule spielt hier überhaupt keine Rolle“, betont Jugendforscher Zentner.

„100 Prozent der Jugendlichen bis 15 und 97 Prozent der 16- bis 23-Jährigen sagen, dass sie das Internet sehr häufig in ihrer Freizeit verwenden“, ergänzt Jugendlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Das zeige, dass die Mediennutzungskompetenz sowohl in als auch außerhalb der Schule forciert werden müsse, etwa durch die entsprechenden Angebote der „JUGEND:INFO NÖ“ oder durch das Pflichtfach „Digitale Grundbildung“ in der Unterstufe, so die Landesrätin.