Die Marke Geberit kennt man vor allem im Bereich der WCs, der Spülkästen und der Duschen. Damit diese Produkte funktionieren, braucht es zahlreiche Teile aus Kunststoff, Styropor oder auch Metall – allesamt Komponenten, die in Pottenbrunn verarbeitet werden.
„Pottenbrunn ist ein Standort, der ein breites Sortiment an Rohrleitungssystemen fertigt. Darüber hinaus dreht sich alles rund um das Thema Siphon und Abflüsse, ob das der Waschtisch, die Dusche, die Badewanne oder die Waschmaschine ist. Das ist unsere Spezialität und die liefern wir weltweit“, erklärt Geschäftsführer Helmut Schwarzl.

Mittels Spritzgussverfahren werden diverse Kunststoffteile in Pottenbrunn hergestellt. Danach werden die einzelnen Komponenten zusammengebaut. Allein von den Rohrformteilen werden pro Tag rund 70.000 Stück produziert.
„Wir liefern ja Produkte, die Sie irgendwo verbauen und wo Sie nicht mehr dazu kommen. Wenn es da zu Undichtigkeiten kommt, dann haben Sie zu Hause ein Problem. Wir haben den Anspruch, dass diese Produkte von Fachleuten verlegt werden. Deshalb findet man uns großteils nicht im Baumarkt“, so der Produktions- und Logistikleiter Andreas Fink.
Rund 30 Roboter in Pottenbrunn im Einsatz
So geht etwa im Bereich der Duschen der Trend weg von zentralen Abflüssen hin zu modernen Duschrinnen. „So eine Duschrinne besteht im Wesentlichen aus zwei Hauptbaugruppen. Einmal ist das der Teil des Rohbausets, das ist der Teil, der in den Boden kommt, wenn der Estrich verlegt wird. Zum anderen ist das in späterer Folge das Fertigbauset, das ist die klassische Duschrinne, die dann daraufkommt, wenn der Fliesenleger seine Arbeit macht“, erklärt Fink.

In der Fertigung setzt Geberit vor allem bei einfachen, wiederkehrenden Tätigkeiten verstärkt auf Roboter. An die 30 derartige Roboter kommen in Pottenbrunn zum Einsatz. Gleichzeitig sucht man immer wieder Fachkräfte, wobei man laut Geschäftsführer Helmut Schwarzl bereits 1993 damit begonnen hat, Lehrlinge selbst auszubilden.
„Seither können wir unseren Fachkräftebedarf über diesen Weg sehr gut decken. Das hat sich zuletzt als besonders erfolgreich erwiesen. Wir verstärken die Lehrlingsausbildung mittlerweile und haben aktuell 24 junge Menschen in Ausbildung. Das war für uns de facto die Rettung. Ohne diese Ausbildung hätten wir ein massives Problem in diesem Haus“, sagt Schwarzl.
Der Standort in Pottenbrunn wurde vor 50 Jahren in Betrieb genommen. Damals waren es lediglich 20 Beschäftigte, heute sind es mehr als 400 allein in der Produktion. Aktuell kämpft man bei Geberit mit den massiven Preissteigerungen, die in vielen Branchen beobachtet werden können. Diese Steigerungen betreffen auch die Sanitärtechnik, für die man künftig wohl tiefer in die Tasche greifen muss.