Marchbrücke bei Marchegg
Land Niederösterreich
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Verkehr

Neue Brücke bei Marchegg eröffnet

Die seit Februar 2021 im Bau befindliche neue Rad- und Fußgängerbrücke bei Marchegg (Bezirk Gänserndorf) ist seit Samstag für den Verkehr freigegeben. Nach 104 Jahren gibt es nun erstmals wieder einen Grenzübertritt bei Marchegg.

Zwei Pylonen, einer auf dem österreichischen, einer auf dem slowakischen Marchufer, tragen die 273 Meter lange Stahlbetonhängebrücke. Seit Samstag spannt sie einen neuen, vier Meter breiten Verbindungsweg für Radfahrer und Fußgängerinnen über die March. So soll gezielt der Alltagsradverkehr zwischen den beiden Ländern gestärkt werden.

Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) sprach anlässlich der Eröffnung von einem „Verbindungsglied zwischen Niederösterreich und der Slowakei“. Durch die neue Brücke würde die Verbindung der Länder, Regionen sowie Lebens- und Wirtschaftsräume spürbar, so Schleritzko. Durch eine reine Fußgänger- und Radfahrbrücke wolle man sich außerdem zur aktiven Mobilität bekennen. Mit dem Auto kann man bei Marchegg nicht in die Slowakei fahren.

Nach 104 Jahren: Grenzübertritt wieder möglich

Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine Brücke am Standort Marchegg schon im 13. Jahrhundert. Bis 1918 war zumindest noch ein Fährdienst im Einsatz, anschließend wurde der Grenzübergang aufgelassen. Nach 104 Jahren ist seit Samstag der Grenzübertritt von Marchegg nach Vysoká pri Morave jetzt erstmals wieder möglich.

Im Rahmen des Projekts wurde außerdem die Radinfrastruktur in der Region neu gestaltet. So wurde etwa der Radweg zwischen Stadt und Bahnhof neu gestaltet, ein grenzüberschreitendes Leitsystem installiert, Fahrradzählanlagen sowie fünf versperrbare Fahrradboxen am Bahnhof Marchegg errichtet. Die Gesamtkosten der Brücke wurden auf 5,9 Millionen Euro beziffert. Die Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) der EU übernahm die Kosten zu 85 Prozent.