Die illegalen Strecken wurden in einem kleinen Waldstück neben der Traisen errichtet, mitten in der Landeshauptstadt, unweit des Regierungsviertels. Spaziergänger entdeckten die Rampen, Löcher, Sprungschanzen und Wege und meldeten sie vor einigen Wochen der Stadt. Bei der Errichtung der Strecken wurde auch ein Damm, der als Hochwasserschutz dient, beschädigt.
„Dies stellt ein erhebliches Risiko im Hochwasserfall durch Unterspülungen sowie durch Verwirbelungen des ankommenden Wassers dar“, warnte die Stadt St. Pölten in einer Aussendung, im schlimmsten Fall könne das zu Überschwemmungen der umliegenden Siedlungen führen. Zudem wurden durch die Anlage der Trails Wald und Waldboden zerstört, „daher ist das Errichten und Befahren der Mountainbike-Strecke ab sofort zu unterlassen“, hieß es weiter.
Keine „verwaltungsrechtliche Verfolgung“
Eine „verwaltungsrechtliche Verfolgung“ hätten die Errichter der illegalen Strecken allerdings „nicht zu befürchten“, betonte man seitens der Stadt, man wolle keine Anzeige erstatten. Im Gegenteil: Man sei bemüht, „eine Lösung zu finden, welche für die Mountainbike-Enthusiasten und für die Natur verträglich ist.“
So gäbe es zum Beispiel am anderen Ufer die Möglichkeit, legale Trails zu errichten. Es können sich sowohl die Erbauer der Strecken als auch generell Mountainbike-Interessierte mit Ideen bei der Baudirektion der Stadt melden, hieß es auf Nachfrage.