61 Prozent der Weinanbaufläche Österreichs liegen in Niederösterreich und gerade hier zeigt sich, dass das vergangene Jahr einen großen Jahrgang hervorbrachte. Der „Goldene Herbst“ sorgte für eine Qualität bei den Weißweinen – vor allem beim Grünen Veltliner – die von vielen schon jetzt als „Jahrhundertjahrgang“ bewertet wird.
Entsprechend waren auch die Reaktionen der internationalen Weinexperten und Händler bei der ProWein in Düsseldorf (Deutschland), wo 150 niederösterreichische Winzerinnen und Winzer ausstellten. Theo Spirou, Weinhändler aus Toronto (Kanada), etwa schwärmt vom Veltliner als einem der besten Jahrgänge, die er seit langer Zeit verkostet habe.
Guter Jahrgang soll Exportschub bringen
Das bestätigen die Winzerinnen und Winzer durch die Bank. Es sei eine Freude gewesen, diesen Wein ernten zu können, betont etwa Michaela Riedmüller aus Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha). Für den österreichischen Weinbaupräsidenten Johannes Schmuckenschlager hat dieser Jahrgang in Europa ein Alleinstellungsmerkmal, denn die Bedingungen seien europaweit nur in Österreich so optimal gewesen, was einen weiteren Schub für den Export erwarten lasse. Und der lief schon zuletzt wirklich gut. Trotz Pandemie wurde ein Exporterlös erzielt wie noch nie.
Auch bei den Winzern Krems, dem größten Weingut Österreichs mit seinen 800 Mitgliedswinzern. Die Exportrate wurde erneut gesteigert auf inzwischen 60 Prozent, wie Geschäftsführer Ludwig Holzer erklärt: „Das ist darauf zurückzuführen, dass wir unsere guten Kontakte, die wir schon vor der Pandemie aufgebaut haben, gepflegt haben. Aber es ist schon gut, wenn es die Messe wieder gibt, denn hier trifft man in wenigen Tagen das ‚Who is who‘ des weltweiten Weinhandels und kann seinen Wein verkosten lassen, das ist sehr, sehr wichtig.“
Hoffnungsmarkt Skandinavien
Reinhard Zöchmann, der Präsident des niederösterreichischen Weinbauverbandes, zeigt sich stolz auf die Erlöse, aber auch auf die Enwicklungen: „Neben dem Hauptabsatzmarkt Deutschland werden die skandinavischen Länder immer wichtiger, das ist ein Hoffnungsmarkt, ebenso wie die USA und Kanada.“
Das bestätigt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP): „Ich habe mit dem deutschen Weinbauverbandspräsidenten hier in Düsseldorf gesprochen, der mir bestätigte, welchen hohen Stellenwert und hohes Ansehen der niederösterreichische Wein in der Welt genießt.“ Drei Tage dauerte die Messe in Düsseldorf, der Effekt für die niederösterreichischen Betriebe aber könnte noch Jahre anhalten.