Neue Photovoltaikanlage auf dem Flughafen in Schwechat
APA/Helmut Fohringer
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Umwelt & Klima

Flughafen betreibt größte Photovoltaikanlage

Auf dem Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) ist am Donnerstag die größte Photovoltaikanlage Österreichs in Betrieb gegangen. 55.000 Solarpaneele auf 24 Hektar liefern eine Stromleistung von 24 Megawatt Peak.

Damit betreibt der Airport nach eigenen Angaben nunmehr acht Photovoltaikanlagen und bezieht so etwa 30 Prozent seines Jahresstromverbrauchs aus Sonnenenergie. Ein weiterer Ausbau soll noch in diesem Jahr erfolgen. Der Flughafen Wien werde ab 2023 seinen gesamten Betrieb CO2-neutral führen, betonte Vorstandsdirektor Günther Ofner am Donnerstag. Allein in Photovoltaikanlagen seien 30 Mio. Euro investiert worden. Dieselbe Summe sei in Maßnahmen zur Energieeffizienz geflossen. Noch im Laufe des Jahres werde Österreichs größte Anlage um ein weiteres Drittel ausgebaut, kündigte Ofner zudem an.

Künftig 30 Prozent des Strombedarfs aus Sonnenenergie

Die vorerst 55.000 Paneele würden das Flughafensystem bereits zur Gänze und vom Netz unabhängig mit Strom versorgen, führte der Vorstandsdirektor weiter aus. In den Mittagstunden könne, wenn die Sonne scheine, sogar eingespeist werden. Nächster Schritt werde eine eigene Produktion von Wasserstoff als Energiespeichermedium sein. Was Ofner am Donnerstag forderte, war eine Vereinfachung des Genehmigungsregimes bei Erneuerbaren.

Ofner, Ludwig, Mikl-Leitner und Jäger bei der Eröffnung der Photovoltaikanlage
APA/Helmut Fohringer
Am Donnerstag wurde Österreichs größte Photovoltaikanlage von Günther Ofner, Michael Ludwig, Johanna Mikl-Leitner und Julian Jäger (v.l.) in Betrieb genommen

Die Luftfahrt übernehme Verantwortung, obwohl sie nur einen kleinen Teil (2,7 Prozent) der weltweiten CO2-Emissionen verursache, ergänzte Vorstandsdirektor Julian Jäger. Die größte Chance für den Klimaschutz sehe er in synthetischen Treibstoffen. Die Technologie gebe es, neben der Beimengungspflicht brauche es zudem Investitionen in Forschung und Entwicklung.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bezeichnete die neue PV-Anlage als wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität des Flughafens. Es handle sich jedenfalls um ein Vorzeigebeispiel, das Nachahmer finden werde. Beim Thema synthetische Kraftstoffe brauche es eine europäische Allianz.

„Hier ist Innovation zu Hause“, sagte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) anlässlich der Inbetriebnahme der Anlage auf dem Flughafen in Schwechat. Es handle sich um ein Beispiel nicht nur für Österreich, sondern auch für Europa. Verständnis zeigten Ludwig und Mikl-Leitner für den Wunsch nach dem Abbau bürokratischer Hürden. Für Wien kündigte der Bürgermeister den Beschluss an, dass es für kleine Photovoltaikanlagen künftig keine Bewilligung brauchen werde.