Caritas Haussammlung
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Chronik

Caritas sammelt Spenden in 422 Pfarren

Die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise sowie die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie fordern die Caritas zurzeit besonders heraus. Auch heuer werden wieder Haussammlungen durchgeführt, um Spenden für Menschen in Not zu sammeln.

Für Menschen in Notsituationen gehen mehr als 3.500 Freiwillige in Niederösterreich von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln. Heuer ist man dafür in 422 Pfarren der Diözese St. Pölten unterwegs. Mit den Spenden konnte man im Vorjahr etwa auch Menschen nach den Unwetterkatastrophen helfen, erzählt Marianne Stamminger, die sich seit 40 Jahren für die Spendenaktion der Caritas engagiert.

In Stammingers Heimatgemeinde Ferschnitz (Bezirk Amstetten) waren haben damals viele Hilfe gebraucht: „Wir sind dann einfach zu den betroffenen Leuten hingegangen und haben ihnen ein bisschen Geld von den Spenden gegeben. Das haben die Menschen dringend gebraucht. Bei ihnen war ja von der Waschmaschine bis zum Kühlschrank alles kaputt“, erzählt Stamminger.

„Menschen können Heizung und Essen nicht bezahlen“

Momentan fordern nicht die Unwetterkatastrophen, dafür aber andere Krisen wie die Coronavirus-Pandemie oder die steigenden Energie- und Lebensmittelkosten die Caritas besonders heraus, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten (im Bild ganz oben).

„Wir merken, dass diese Mindestbeträge, die der Staat zur Verfügung stellt, nicht mehr tragend sind. Mit diesen hohen Inflationsraten kämpfen die Menschen, die von 850 Euro im Monat leben müssen, um damit ihre Heizkosten oder ihre Lebensmitteleinkäufe zu bezahlen“, so Hannes Ziselsberger, Direktor der Caritas St. Pölten.

Zahl der Hilfesuchenden hat sich verdoppelt

Durch die Inflation steige aber nicht nur die Kundenzahl in den Sozialmärkten, sondern auch andere Initiativen, die von den Spenden der Haussammlungen abhängig sind, werden stärker in Anspruch genommen. „Im Vorjahr waren es noch rund 800 Personen, die unsere Sozialberatungsstellen und die Nothilfe von Jänner bis Mai besucht haben. Heuer sind es im selben Zeitraum über 1.900 Personen, also mehr als doppelt so viele Menschen“, so Christoph Riedl, Generalsekretär der Caritas St. Pölten.