Am Höhepunkt der Omikron-Welle waren in Niederösterreichs Landeskliniken rund 3.000 von 22.000 Spitalsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern ausgefallen. Die an Coronavirus-Erkrankten, die in den Kliniken behandelt werden mussten, bündelten zusätzlich Arbeitskräfte. Viele planbare Operationen mussten verschoben werden – und die werden nun sukzessive nachgeholt.
„Die Coronakranken hatten natürlich Vorrang. Wir haben versucht – so weit es ging – Plan-Eingriffe durchzuführen, aber natürlich haben sich viele Termine verschoben“, so Manfred Weissinger, Ärztlicher Direktor des Landesklinikums Zwettl. „Wir sind derzeit dabei, diese Eingriffe aufzuarbeiten. 115 waren es bei uns im Haus – drei Viertel haben wir schon nachgeholt, der Rest kommt jetzt im Juni und Juli dran.“
Sommer sorgt für Hoffnung, Herbst für Sorgen
Auch in den anderen Landeskliniken konnten etwa drei Viertel der verschobenen Operationen nachgeholt werden, heißt es seitens der Landesgesundheitsagentur. Das lässt hoffen – und auch, dass immer weniger Coronavirus-Patienten in Spitälern behandelt werden müssen. „Natürlich freut man sich sehr, dass es langsam abklingt und ein Weg Richtung Normalität passiert“, so Weissinger gegenüber noe.ORF.at.
Allerdings: Sowohl die neuen Varianten des Coronavirus als auch der Ausblick auf den Herbst bremsen die Euphorie etwas. „Wir haben große Sorgen, wir wissen nicht wie es im Herbst weitergeht. Auch die Experten können es nur erahnen, es gibt verschiedene Theorien, aber wir bereiten uns vor. Es werden Arbeitsgruppen gebildet und im September wird man dann einen konkreten Plan entwerfen“, erklärt Weissinger.
Ab Mittwoch gelten in Niederösterreich gelockerte Coronavirus-Regeln, die Maskenpflicht fällt großteils – nicht allerdings in den Landeskliniken. Hier gilt für Besucherinnen und Besucher weiterhin die 3-G-Regel und das Tragen einer FFP2-Maske ist Pflicht.