Schlepper
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Chronik

Polizei forschte zehn Schlepper aus

Die Polizei hat eine Bande ausgeforscht, die im Vorjahr mindestens 42 Schlepperfahrten zwischen der österreichisch-ungarischen Grenze und Wien bis zur Grenze nach Deutschland durchgeführt haben soll. Zehn Mitglieder wurden festgenommen bzw. angezeigt.

4.000 bis 11.000 Euro sollen der Bande für die Tour von der Türkei nach Westeuropa bezahlt worden sein, teilte die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Freitag in einer Aussendung mit. Den Ausgang hatten die monatelangen Ermittlungen genommen, als ein Lenker am 17. November des Vorjahres auf der Westautobahn (A1) bei Altlengbach (Bezirk St. Pölten) Geschleppte am Pannenstreifen beim Aussteigen aus einem weißen Kastenwagen gesehen hatte.

Die Polizei nahm in Folge den Chauffeur, einen in Wien lebenden Türken, auf einem Rastplatz in Kirchstetten (Bezirk St. Pölten) vorläufig fest. Der 47-Jährige war nicht geständig und wurde in die Justizanstalt St. Pölten gebracht. Die 14 geschleppten Personen aus der Türkei und Syrien stellten Asylanträge.

Auch angeblicher Auftraggeber gefasst

Als Auftraggeber soll ein 36-jähriger in Wien lebender Türke fungiert haben. Er wurde am 11. Jänner am Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) festgenommen. Im Februar klickten für einen 48-jährigen Landsmann in der Bundeshauptstadt die Handschellen, Anfang März wurde ein 57-Jähriger aus dem Bezirk Bruck an der Leitha in Schwechat gefasst.

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Die geschleppten Personen sollen 350 bis 450 für die Fahrt gezahlt haben

Ausgeforscht wurden weitere in Wien wohnhafte Mitbeschuldigte im Alter von 25, 38, 55, 58 und 60 Jahren, darunter österreichische und türkische Staatsbürger. Die Verdächtigen wurden der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt. Der 36-Jährige soll auch eine Schlepperfahrt mit acht Personen beauftragt haben. Der 44-jährige Lenker wurde Anfang November 2021 von deutschen Behörden festgenommen.

Die Organisation der Fahrten soll mit 350 Euro bis 450 Euro pro geschleppter Person abgegolten worden sein. Für eine Tour erhielten die Chauffeure nach Polizeiangaben 200 bis 500 Euro.