Der 22. Bundesfeuerwehrtag in St. Pölten brachte ein knappes Rennen rund um das Amt des neuen Bundesfeuerwehrpräsidenten. Zum ersten Mal in der Geschichte war ein zweiter Wahlgang notwendig, nachdem sich im ersten Wahlgang jeweils 49 Delegierte für einen der beiden Kandidaten aussprachen. Ein Delegierter hatte sich seiner Stimme enthalten.
Daraufhin wurde ein zweiter Wahlgang durchgeführt, bei dem sich schließlich der oberösterreichische Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer durchsetzen konnte. Er erhielt 52 der 99 Delegiertenstimmen. Auf den niederösterreichischen Landesfeuerwehrkommandanten Dietmar Fahrafellner entfielen 47 Stimmen. Mayer folgt damit auf den Steirer Albert Kern, der zehn Jahre lang Bundesfeuerwehrpräsident war, und das Amt zuletzt zurücklegte.
„Wir haben in letzter Zeit sehr oft bewiesen, dass sehr viele unserer Projekte auch österreichweit ausgerollt werden“, so Fahrafellner nach der Wahl. Als Beispiele nannte er unter anderem die 72-Sunden Regelung oder auch die Mehrwertsteuer als Sonderinvestitionsprämie. „Das alles drüfte nicht gereicht haben und es ist jetzt so, wie es ist. Wir werden mit der Situation umgehen und uns natürlich trotzdem einbringen“, sagte Fahrafellner.
Lob für zahlreiche Einsätze im In- und Ausland
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) unterstrich beim Bundesfeuerwehrtag die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei. „Vergangenes Jahr war besonders intensiv, ob beim Hochwasser in Belgien, bei Waldbränden in Nordmazedonien, Griechenland oder Niederösterreich – die österreichische Feuerwehr ist im In- und Ausland im vollen Einsatz“, so Karner in einer Aussendung. Außerdem spendet die Feuerwehr aktuell Fahrzeuge sowie Feuerwehrequipment an die Ukraine und hilft beim Transport von Hilfsgütern in das Kriegsgebiet.
Im Vorfeld der Wahl bezeichnete Fahrafellner seine Chancen bei der Wahl diplomatisch als „50:50“. Sein größter Erfolg, der auch bundesweit für Aufsehen sorgte, war die Rückvergütung der Mehrwertsteuer auf Einsatzfahrzeuge, die es in Niederösterreich seit 2017 gibt und die heuer bundesweit ausgerollt wurde. Der 54-jährige Fahrafellner ist seit 2013 Landesfeuerwehrkommandant in Niederösterreich und steht seither an der Spitze von 98.000 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern. Österreichweit gibt es 350.000 Mitglieder bei den Feuerwehren.